Eines unterscheidet den Dax von der Fußball-Bundesliga: Während in der Bundesliga von den Gründungsmitgliedern mit dem HSV nur eines nicht abgestiegen ist, sind beim Dax im Vergleich zur Zusammensetzung per Ende 1987 rund die Hälfte der Titel noch mit dabei, zumindest wenn man auch die verschiedenen Aktiengattungen einer Gesellschaft einbezieht.So zählen u.a. Werte wie Allianz, BASF, Bayer, BMW, Commerzbank, Deutsche Bank, Lufthansa, Henkel, RWE, Siemens oder Volkswagen zu den Dinosauriern im Dax. Mit Continental gelang, ähnlich wie in der Bundesliga vielleicht Schalke 04, einem Gründungsmitglied nach zweimaligem Abstieg (1996 und 2008) der baldige Wiederaufstieg (2003 und 2012).Die Zusammensetzung des Dax spiegelt auch die deutsche Wirtschaftsgeschichte wider. So musste mit Mannesmann ein sehr erfolgfreiches Unternehmen im Jahr 2000 aufgrund der Übernahme der Gesellschaft durch Vodafone aus dem Dax weichen. Entsprechend erging es der Dresdner Bank, die 2001 von der Allianz geschluckt wurde, oder Schering, die im Jahr 2006 von Bayer übernommen wurde.Ähnlich wie Bayern München in der Bundesliga hat SAP als Aufsteiger im Dax für Furore gesorgt und war seit 1995 der erfolgreichste Titel im deutschen Leitindex. Dabei hatten vor der Aufnahme bei Frankfurter Banken noch Zweifel bestanden, ob denn Software ein langfristig tragfähiges Geschäftsmodell sein könne.Häufig führte ein erwarteter Aufstieg in die erste Börsenliga bereits im Vorfeld zu hohen Kursgewinnen. Waren die Neulinge erst einmal im Dax, kam es danach mitunter zu herben Enttäuschungen. So geschehen zum Beispiel bei MLP, die im Juli 2001 (übrigens für die Dresdner Bank) in den Dax aufrückten. Im Jahr 2003 folgte dann der Abstieg nebst massiven Kursverlusten. Im Dezember 2005 wurde Hypo Real Estate (für die HypoVereinsbank) in die erste Börsenliga aufgenommen. Infolge der Bankenkrise und der Schieflage des Instituts währte die Dax-Mitgliedschaft aber nur bis zum Dezember 2008.Richtig populär wurden Aktien und der Dax durch den Börsengang der Deutschen Telekom, die dann gleich im November 1996 in der ersten Liga mitspielen durfte. Auf einen phänomenalen Höhenflug der T-Aktie folgte ab Frühjahr 2000 ein herber Absturz, der viele Privatanleger traf und der Aktienkultur hierzulande schadete. Seit Dezember 2002 ist übrigens auch die Deutsche Börse selbst im Dax vertreten.