wrü Frankfurt – Am 14. Februar 2008 ist der Deutsche Derivate Verband (DDV) gegründet worden – morgen feiert er sein zehnjähriges Jubiläum. “Die Gründung und der Aufbau des Deutschen Derivate Verbands sind eine Erfolgsgeschichte”, erklärt Hartmut Knüppel, von Beginn an geschäftsführender Vorstand. “Gemeinsam mit unseren Mitgliedern haben wir viele grundlegende Branchenstandards entwickelt. Wesentliches Ziel ist dabei immer der Schutz der Anleger.”Bis zur Gründung des DDV hatte die Branche mit zwei Stimmen in Form des im Dezember 2003 gegründeten Deutschen Derivate Instituts und des im September 2004 gestartete Derivate Forums gesprochen, was gelegentlich zu Irritationen führte. Mit dem DDV hat die Branche ihre Schlagkraft vereint: Die 15 Mitglieder des DDV repräsentieren mehr als 90 % des deutschen Zertifikatemarkts, der 70 Mrd. Euro umfasst. Mit dabei sind alle drei Säulen der deutschen Finanzwirtschaft mit Adressen wie LBBW und DekaBank, DZ Bank, Deutsche Bank, Commerzbank, Vontobel oder BNP Paribas. Darüber hinaus unterstützen 16 Fördermitglieder den Verband, zu denen u. a. die Börsen in Stuttgart und Frankfurt sowie zahlreiche Direktbanken und Finanzportale zählen. Und der DDV ist nicht nur in Frankfurt präsent, er verfügt zugleich über eine Geschäftsstelle in Berlin und ist in Brüssel aktiv.Eine große Herausforderung für den DDV war unmittelbar nach seiner Gründung die Lehman-Insolvenz am 15. September 2008, die auch Lehman-Zertifikate traf. Danach wurde in der Öffentlichkeit das gesamte Segment der strukturierten Wertpapiere, wie auch Banken und Börsen überhaupt, in Bausch und Bogen verdammt. Lars Brandau, DDV-Geschäftsführer und Leiter der Geschäftsstelle Frankfurt, beschreibt die damalige Situation: “Die Märkte waren dicht an ihren Höchstständen, und die Party war noch in vollem Gange. Doch nur wenige Monate nach Gründung des Derivate Verbands kam die Lehman-Pleite und damit der größtmögliche und größte denkbare Einschnitt. Das hat den Aufbau dann in bemerkenswerter Weise geprägt.”Denn der DDV reagierte auf Lehman mit einer Informations- und Transparenzoffensive sowie mit Initiativen zur Verbesserung des Anlegerschutzes. Zum Beispiel werden die CDS-Werte der einzelnen Emittenten auf der DDV-Website veröffentlicht. Zudem hat sich die Branche selbst zu einem Fairness Kodex verpflichtet. Auch gelang es dem DDV, die Produkte einheitlich zu klassifizieren. Über Informationsmaterialien, Webinare und Veranstaltungen sollen Anleger umfassend geschult werden. Brandau: “Grundsätzlich wurde viel reguliert, standardisiert und zum Schutz und Nutzen der Anleger initiiert.” Mehrfach ausgezeichnetMehrfach wurde der DDV von der “European Structured Products Conference” als bester europäischer Branchenverband für strukturierte Produkte ausgezeichnet. Und auch im Rahmen des europäischen Branchenverbands für strukturierte Produkte, Eusipa, wird dem DDV eine federführende Rolle zugeschrieben. Insbesondere bei Regulierungsfragen verweist der DDV auf sein Wirken. Knüppel wörtlich: “Mit nachprüfbaren Daten und harten Fakten haben wir viele Missverständnisse und Vorurteile gegenüber der Zertifikatebranche ausgeräumt.”