Viele scheuen sich vor Banking Apps

Studie: Nur jeder Zweite nutzt Angebot seiner Hauptbank - Angst vor mangelnder Sicherheit als Handicap

Viele scheuen sich vor Banking Apps

Mobile Banking, also Bankgeschäfte per Smartphone zu erledigen, reizt bereits gut die Hälfte der Deutschen. Doch erhebliche Sicherheitsbedenken stehen offenbar einer weiteren Verbreitung entgegen, zeigt eine Studie von Yougov. Banken sollten deshalb zusätzliche Sicherheitsfunktionen implementieren und diese gezielt kommunizieren.kb Frankfurt – Mobile Banking wird zwar immer beliebter. Bereits 56 % der Deutschen nutzen ihr Handy bzw. Smartphone für ihre Bankgeschäfte oder können sich eine Nutzung künftig vorstellen. Dies geht aus einer repräsentativen Studie des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougov hervor.Ein wesentliches Handicap für Mobile Banking ist der Studie zufolge aber die Angst vor mangelnder Sicherheit. 63 % der Personen, die keine App für Mobile Banking nutzen, möchten ihre Bankdaten schlichtweg nicht auf einem Smartphone hinterlegen. 58 % äußern konkrete Sicherheitsbedenken, und jeder Dritte hat außerdem Angst davor, dass das Smartphone gestohlen wird und daraufhin jemand Zugriff auf sein Konto hat (siehe Grafik).Die Skeptiker sind hart zu knacken, denn immerhin 58 % derjenigen, die aufgrund von Sicherheitsbedenken keine Apps nutzen, lassen sich auch durch bestimmte Funktionen nicht zur Nutzung bewegen. Da müssten es dann schon zusätzlich Sicherheitsfunktionen sein, damit 22 % der Skeptiker ernsthaft über den Einsatz einer Banking App wenigstens nachdenken. Banken sollten deshalb zusätzliche Sicherheiten einbauen und diese gezielt kommunizieren, betont Yougov. Paypal weit vorneImmerhin nutzt laut Studie knapp jeder Dritte sein Smartphone für Bankgeschäfte sogar mindestens einmal pro Woche. Am meisten werden der Kontostand oder Umsätze eingesehen (83 und 79 %, siehe Grafik), aber auch der Kreditkartenstand (36 %). Auffallend ist, dass der Untersuchung zufolge die Nutzer von Banking Apps häufiger Bezahlsysteme wie Paypal (64 % oder Amazon Payments (20 %) nutzen, also keine Bezahlsysteme der eigenen Bank.Mit der von einer Bank zur Verfügung gestellten Banking App sind 59 % zufrieden. Am besten schneiden ING-DiBa mit 73 %, Comdirect (70 %) und die DKB Deutsche Kreditbank (65 %) ab. Hier gibt es im Schnitt also noch Aufholpotenzial. Eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche App sei die technische Funktionsfähigkeit, betont Yougov. Dennoch zeige sich, wer einmal eine Banking App längerfristig nutze, sei von dieser zumeist auch überzeugt.Allerdings nutzt nur jeder Zweite, der sein Smartphone für seine Bankgeschäfte einsetzt (55 %), dafür auch tatsächlich die App seiner Hauptbank. “Der hohen Nutzerzufriedenheit zum Trotz scheuen sich nach wie vor viele Kunden, die Apps ihrer Bank zu nutzen”, schreibt Yougov. Das bedeute, dass “gerade in Zeiten der Digitalisierung Mobile-Banking-Nutzer bereit sind, ihre Bankgeschäfte anderweitig zu verwalten”, warnt das Institut und rät Banken, Hürden zu überwinden, um Kunden für ihre Mobile-Banking-App zu begeistern. Weiterempfehlungen könnten mit Anreizen oder Gutscheinen für den App-Store belohnt werden. Bei der Ansprache von neuen Nutzern sollten sich Banken auf Basisfunktionen fokussieren und mit diesen Kunden überzeugen, denn Zusatzfunktionen könnten Kunden schnell überfordern und für Unzufriedenheit sorgen, wie aus der Studie hervorgeht. Tatsächliche Nutzer dagegen zeigten eine höhere Kompetenz und seien damit eher an weiterführenden Funktionen interessiert.—– Wertberichtigt Seite 8