Visa bringt Wirecard hohen Sonderertrag
jh München – Der Zahlungsverkehrsdienstleister Wirecard hat im vergangenen Quartal vom Verkauf seiner Anteile am Kreditkartenanbieter Visa Europe profitiert. Dank des Sonderertrags von 91,7 Mill. Euro vervierfachte sich das Nettoergebnis des Unternehmens in Aschheim bei München auf 130 Mill. Euro. Der US-Konzern Visa kauft sein vor dem Börsengang 2008 abgespaltenes Europageschäft zurück. Das bringt in Deutschland auch einer Reihe von Banken Sondererträge. Wirecard steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um ein Drittel auf 241 Mill. Euro. Er fiel damit einen Tick höher aus als der vorläufige Wert, den das Unternehmen vor kurzem veröffentlicht hatte (vgl. BZ vom 29. Juli). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um fast 35 % auf gut 70 Mill. Euro. Von dem Transaktionsvolumen in der ersten Hälfte dieses Jahres seien rund 30 % außerhalb Europas erzielt worden, berichtete das Unternehmen.Es profitiert nach eigenen Angaben von einer starken Entwicklung des Kerngeschäfts sowie von neuen Geschäftssegmenten wie dem Bezahlen via Mobiltelefon oder Tablet-Computer. Für das gesamte Jahr rechnet Wirecard weiterhin mit einem Ebitda von 290 Mill. bis 310 Mill. Euro nach 227 Mill. Euro im Vorjahr. Im Halbjahresbericht heißt es, die Abwertung von Pfund und türkischer Lira belaste das Ergebnis in diesem Jahr voraussichtlich mit einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag. Auf die Prognose wirke sich dies nicht aus.