Volatiles Geschäft für Luxemburg
Wenn Banken Geschäftsaktivitäten nach Luxemburg verlagern, sind ihre Motive meist leicht zu erraten. Entweder setzen sie auf steuerliche Vorteile oder auf die Luxemburger Regulierer, die als bankenfreundlich gelten, wenngleich die dortige Aufsichtsbehörde CSSF manchmal durchaus Zähne zeigt. Steuerliche Aspekte dürften viele deutsche Banken in der Vergangenheit beispielsweise dazu verleitet haben, Staatsanleihe-Portfolios in das Nachbarland zu verlagern. Nun müssen die Institute diese und andere riskante Vermögenswerte reduzieren. Das hat dazu beigetragen, dass Zahl und Assets der deutschen Banken vor Ort zuletzt geschrumpft sind. Für die Luxemburger zeigt sich damit, dass es ein volatiles Geschäft ist, Institute mit steuerlichen oder regulatorischen Vorteilen anzulocken. Offenbar bleibt das Land jedoch für andere Segmente der Finanzbranche ein attraktiver Standort. Populär ist Luxemburg laut einer Studie von PwC derzeit etwa bei Investmentfonds-Dienstleistern, aber auch bei Banken aus der Schweiz, China und anderen Nicht-EU-Ländern. ssc