Volksbank legt sich mit der BaFin an
ski Frankfurt – Die Vertreterversammlung der Volksbank Mittelhessen in Gießen hat beschlossen, für 2019 eine Dividende von 5,5 % auf die Geschäftsguthaben der Mitglieder zu zahlen. Die Ausschüttung erfolgte bereits am 3. April in Form einer Abschlagszahlung in gleicher Höhe. Die zehntgrößte genossenschaftliche Primärbank (Bilanzsumme 8,3 Mrd. Euro) legt sich damit mit der BaFin an, die über das Vorgehen nicht amüsiert ist. Die Finanzaufsicht hatte Ende März mit Blick auf die Coronakrise die “Erwartung” bekräftigt, dass – wie die EZB-überwachten großen Häuser – auch die von ihr direkt beaufsichtigten weniger bedeutenden Institute bis mindestens Oktober 2020 keine Dividenden zahlen. Ein explizites Ausschüttungsverbot besteht indes nicht.In Aufsichtskreisen ist von einem Einzelfall die Rede. Im Allgemeinen halte sich die Branche an die “Erwartung” der BaFin. Der Gießener Volksbank-Chef Peter Hanker ist bei den Kreditgenossen ein hohes Tier. Er gehört entscheidenden Gremien ihres Verbandes BVR an: Verbandsrat und Verwaltungsrat.