Volksbank Mittelhessen wächst durch Fusionen
Volksbank Mittelhessen wächst durch Fusionen
Drei Zusammenschlüsse stehen in diesem Jahr an – Bilanzsumme steigt auf 13 Milliarden Euro – Ergebnis vor Bewertung stabil
fir Frankfurt
Die Volksbank Mittelhessen hat im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen 131 Mill. Euro vor Bewertung verdient und das Ergebnis damit im Vergleich mit 2023, als 132 Mill. Euro zusammenkamen, stabil gehalten. Die Bilanzsumme des vor gleich drei Fusionen stehenden Instituts stieg 2024 um 840 Mill. auf 11,6 Mrd. Euro, geht aus einer Mitteilung anlässlich der Veröffentlichung der vorläufigen Geschäftszahlen hervor.
Schlag auf Schlag
Die Bilanzsumme des fusionierten Hauses wird sich auf rund 13 Mrd. Euro erhöhen, womit sich die Gießener unter den zehn größten Genossenschaftsbanken befinden werden. Im April hatte die Volksbank die Fusion mit dem VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg bekannt gegeben, die über eine Bilanzsumme von rund 1,2 Mrd. Euro verfügt. Die Fusion soll 2025 abgeschlossen werden und gilt dann rückwirkend zum 1. Januar 2025. Schlag auf Schlag ging es schließlich Ende des Jahres, als zunächst die Fusion mit der Volksbank Schupbach im Landkreis Limburg mit einer Bilanzsumme von 150 Mill. Euro verkündet wurde und nur Tage darauf die mit der Volksbank Feldatal mit einer Bilanzsumme von knapp 75 Mill. Euro.
„Ein positives Votum der Generalversammlungen der Volksbanken Schupbach und Feldatal und der Vertreterversammlung unserer Genossenschaft vorausgesetzt, schließen sich in diesem Jahr außerdem zwei weitere kleine Banken mit insgesamt circa 7.500 neuen Kunden unserer Volksbank-Familie an“, lässt sich Vorstandssprecher Lars Witteck zitieren. Zum 31. Dezember zählte die Volksbank Mittelhessen nach eigenen Angaben gut 344.000 Kunden und 1.100 Mitarbeiter. Im vergangenen Geschäftsjahr stiegen den Angaben zufolge sowohl die Ausleihungen als auch die Einlagen. Der Kreditbestand belief sich auf 7,7 Mrd. Euro, ein leichter Zuwachs im Vergleich mit dem Vorjahr um 120 Mill. Euro. Kunden legten 9,9 Mrd. Euro bei der Bank an, fast 800 Mill. Euro mehr. Auch schichteten sie Spar- und Termineinlagen in Sichteinlagen um, die von 5,1 Mrd. auf 6,2 Mrd. Euro anschwollen.
Zinsüberschuss konstant
Der Zinsüberschuss blieb mit 201 Mill. Euro konstant. 2023 hatte die Bank hier 203 Mill. Euro eingenommen, ein Plus von 54 Mill. Euro. Das Provisionsergebnis legte 2024 um 4 Mill. auf 66 Mill. Euro zu.
Neue Ertragsquellen erschließen
Die Gießener wollen nicht nur anorganisch, sondern auch organisch wachsen. Es sollen neue Ertragsquellen, etwa im Immobiliensektor, bei erneuerbaren Energien und in der ärztlichen Versorgung, erschlossen werden, wie Vorstandssprecher Witteck im Gespräch mit der Börsen-Zeitung berichtete. „Dahinter stehen klare Ertragserwartungen, was wir bis 2028 in diesen Beyond-Banking-Säulen erreicht haben wollen“, erklärte er. Seit 2011 habe die Bank gut 35 Windparks finanziert. Zudem hat sie eine Projektentwicklungsgesellschaft mit ins Leben gerufen, die etwa in Gießen Immobilien für betreutes Wohnen geschaffen hat.
Als Ziel hat die Bank ausgegeben, dauerhaft mehr als 1% der Bilanzsumme nach Bewertung zu verdienen. Das wären künftig etwa 130 Mill. Euro. 2024 kam das Institut vor Bewertung auf dieses Ergebnis. Nach Abzug von Bewertungskorrekturen für Kredite und Wertpapiere lag es aber mit 102 Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 118 Mill. Euro. Damals habe sich noch ein Sondereffekt in Form von Zuschreibungen auf Eigenanlagen und Beteiligungen von 21 Mill. Euro positiv auf das Bewertungsergebnis ausgewirkt, merkt die Bank dazu an.