Volksbank Münsterland meldet minimale Kreditausfälle
Überschaubare Kreditausfälle
Bloomberg Frankfurt
Die Volksbank im Münsterland, die in den Insolvenzunterlagen der Signa-Immobiliengruppe als Gläubiger auftaucht, hat für das vergangene Jahr überschaubare Kreditausfälle und Vorsorge berichtet. Wie Vorstand Andreas Hartmann am Dienstag auf eine Frage von Bloomberg News sagte, haben die gesamten tatsächlichen Kreditausfälle im vergangenen Jahr bei unter 2 Mill. Euro gelegen.
Hinzu kommt eine Kreditrisikovorsorge von rund 15 Mill. Euro für das Jahr 2023. Hartmann machte keinen Angaben dazu, auf welche Kreditnehmer die Summen zurückgehen. Zwar hat sich die Risikovorsorge damit im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht, allerdings liegt das im Branchenschnitt. Viele Primärbanken legen angesichts des schwächeren konjunkturellen Umfelds derzeit vorsorglich mehr Gelder für mögliche Ausfälle von Krediten zurück.
Volksbank Münsterland macht mehr Gewinn
Ein Exposure gegenüber Signa wollte Hartmann nicht bestätigen. Allerdings taucht die Volksbank Münsterland Nord, wie die Volksbank im Münsterland zuvor hieß, in einer Gläubigerliste der Gesellschaft Signa Development Selection auf, wie Bloomberg im Januar berichtet hatte.
Laut Hartmann habe die Volksbank im Münsterland versucht, alle erkennbaren Risiken noch im Ergebnis für das Geschäftsjahr 2023 zu verarbeiten, welches am Dienstag vorgestellt wurde. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg demnach um 76% auf 93 Mill. Euro.
Europäische Gewerbeimmobilien unter Druck
Signa steht im Epizentrum eines Einbruchs bei europäischen Gewerbeimmobilien. Im Laufe von zwei Jahrzehnten aggressiver Expansion hatte Benko erstklassige Immobilien erworben, darunter große Einzelhandelsobjekte an Top-Standorten in ganz Europa. Steigende Zinsen und sinkende Bewertungen brachten dann dieses Imperium ins Wanken.
In den Gläubigerlisten werden neben großen deutschen Banken wie Helaba, Deutsche Pfandbriefbank und BayernLB auch zahlreiche Sparkassen und genossenschaftliche Primärinstitute aufgeführt.
