Volksbanken Brawo und Magdeburg blasen Fusion ab
Volksbanken Brawo und Magdeburg blasen Fusion ab
Unterschiedliche Auffassungen zu Strategie und Ausrichtung
ste Hamburg
Der im Januar angekündigte länderübergreifende Zusammenschluss der Volksbank Braunschweig Wolfsburg (Volksbank Brawo) und der Volksbank Magdeburg kommt nicht zustande. Die Entscheidungsgremien der beiden Institute hätten sich darauf verständigt, das Fusionsvorhaben zu beenden, teilte die Volksbank Brawo am Donnerstag mit.
Begründet wurde die Entscheidung mit unterschiedlichen Auffassungen über die Strategie und die Ausrichtung eines gemeinsamen Instituts. "Im Kern hat sich gezeigt, dass sich Werte und gelebte Unternehmenskultur beider Häuser für eine erfolgreiche Verschmelzung zu sehr voneinander unterscheiden." Die beiden Volksbanken wollen aber "in ausgewählten operativen Bereichen" weiterhin zusammenarbeiten.
Vorstände hatten sich einstimmig für Fusion ausgesprochen
Ursprünglich hatten die Vertreterversammlungen der Institute im Juni über die Fusion abstimmen sollen. Im Mai waren die Entscheidungen jedoch mit Verweis auf den Vorbereitungsaufwand auf Wunsch der kleineren Volksbank Magdeburg in den Herbst verschoben worden. Im Zuge der Fusion hätte eine der größten Volksbanken Nord- und Mitteldeutschlands entstehen sollen – mit einer Bilanzsumme von rund 7 Mrd. Euro. Ende 2022 kam die Volksbank Brawo auf ein Volumen von 6,1 Mrd. Euro, die Volksbank Magdeburg auf 1,1 Mrd. Euro. Bei 160.000 Kunden beschäftigte das Institut aus Niedersachsen 761 Mitarbeiter, während das Haus aus Sachsen-Anhalt mit 130 Beschäftigen 26.000 Kunden zählte.
Vorstände und Aufsichtsräte beider Banken hatten sich zu Jahresbeginn einstimmig für die Fusion ausgesprochen. Nun sagte Volksbank-Brawo-Chef Jürgen Brinkmann: "Ein Zusammengehen kann und darf kein Selbstzweck sein." Ziel sei "immer ein nachhaltiger Mehrwert für die Kunden, die Mitarbeitenden und die Mitglieder". Dieser Mehrwert sei nicht gesichert.