Volksbanken-Fusion

Geplante Verschmelzung von Volksbank Stuttgart und VR-Bank Magstadt-Weissach stockt

Aus der im Dezember angekündigten Fusion der kleinen VR-Bank Magstadt-Weissach mit der Volksbank Stuttgart wird erst einmal nichts. Der Vollzug noch in diesem Jahr sei zu ambitioniert gewesen, heißt es, die Wirtschaftsprüfer bräuchten mehr Zeit. 2025 soll es aber so weit sein.

Geplante Verschmelzung von Volksbank Stuttgart und VR-Bank Magstadt-Weissach stockt

Volksbanken-Fusion verschoben

fir Frankfurt

Die beabsichtigte Fusion der Volksbank Stuttgart mit der benachbarten VR-Bank Magstadt-Weissach wird verschoben. Die ungleichen Partner, die Bilanzsummen von 8,8 Mrd. und 280 Mill. Euro in die Waagschale werfen, hatten Anfang Dezember verkündet, im Mai dieses Jahres die Vertreter beider Banken über eine Verschmelzung abstimmen zu lassen. Diese hatten sie rückwirkend zum 1. Januar 2024 und technisch bis Ende dieses Jahres unter Dach und Fach gebracht haben wollen.

Nun werde eine Fusion zum 1. Januar 2025 angestrebt, teilten sie in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. Zuvor hatte „Finanz-Szene.de“ von Turbulenzen in der VR-Bank Magstadt-Weissach in den vergangenen Jahren berichtet. Von einer Vielzahl an Vorstandswechseln ist da die Rede, einer überbordenden Abhängigkeit vom Immobiliengeschäft und von tristen Zahlen des vor Kurzem veröffentlichten Geschäftsberichts für 2022.

Gegen den Trend brach der Zinsüberschuss demnach um 10% ein, zudem gab der Provisionsüberschuss wegen unter den Erwartungen liegender Provisionserträge aus dem Immobilienvertrieb um 7% nach und die Cost-Income-Ratio schnellte auf fast 100%.

Prüfverband gewechselt

Die kleine Volksbank habe vor drei Jahren den Prüfverband gewechselt, schreibt „Finanz-Szene.de“: Vom baden-württembergischen Genossenschaftsverband zum Prüfverband Mecklenburg-Vorpommern, der die Prüfung dann an Baker Tilly ausgegliedert habe. Selbige Kanzlei solle auch den 2022er-Abschluss der skandalträchtigen VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden testieren. Der Mitteilung von Dezember zufolge erfolge das Fusionsvorhaben zur rechten Zeit, „da man mit einem positiven Ergebnis im Rücken nicht aus der Not handeln muss“, ließen sich die beiden Vorstände der VR-Bank Magstadt-Weissach, Vorsitzender Andreas Zeller und Klaus Vikuk, da zitieren.

Regulierung und Fachkräftemangel als Fusionsbegründung

Begründet wurde die Verschmelzung der beiden Volksbanken seinerzeit damit, dass die „beständig wachsenden gesetzlichen Anforderungen sowie der Fachkräftemangel insbesondere kleinere Banken vor besondere Herausforderungen“ stellten. Die VR-Bank Magstadt-Weissach beschäftigt rund 50 Mitarbeiter, die gut 10.000 Kunden in Magstadt, Weissach und Nussdorf betreuen, von denen die Hälfte Mitglieder sind. Sie profitierten von einem zusätzlichen Beratungsangebot, das die kleine Genossenschaftsbank so nicht bieten könne.

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