Volksbanken in Karlsruhe und Pforzheim sondieren Fusion
igo Stuttgart – Die Volksbanken aus Karlsruhe und Pforzheim haben Gespräche zur Sondierung eines Zusammenschlusses aufgenommen. Wie die Banken mitteilten, hat der Aufsichtsrat der Pforzheimer dafür bereits vergangene Woche grünes Licht gegeben, während das Kontrollgremium der Volksbank Karlsruhe am Montagabend zugestimmt hat. Die Gespräche seien ergebnisoffen und würden von beiden Seiten “aus einer Position der substanziellen und operativen Stärke heraus” und “auf Augenhöhe” geführt. Zunächst sollen “Chancen und Herausforderungen einer Fusion” herausgearbeitet werden. Das Ergebnis soll den Aufsichtsgremien als Grundlage zur Aufnahme offizieller Fusionsverhandlungen dienen. Sollten sie sich für eine Fusion entscheiden, soll diese Anfang 2018 wirksam werden.Durch den Zusammenschluss entstünde eine der nach Bilanzsumme größten genossenschaftlichen Banken Baden-Württembergs. Bislang ist die Sparda-Bank Baden-Württemberg mit 14 Mrd. Euro führend vor der BB Bank mit 9,3 Mrd. Euro. An dritter Stelle rangiert die Volksbank Stuttgart, die mit einer Bilanzsumme von 5,4 Mrd. Euro gleichzeitig auf Platz 16 des deutschlandweiten Vergleichs steht. Auf diesen Betrag würden auch Pforzheim (2,9 Mrd. Euro) und Karlsruhe (2,5 Mrd. Euro) gemeinsam kommen. Beide weisen Einlagen von 1,6 Mrd. Euro aus, beim Kreditvolumen liegt Karlsruhe mit 1,7 Mrd. Euro vor Pforzheim mit 1,4 Mrd. Euro.Hintergrund der Fusionsüberlegungen sind vor allem die zunehmenden Regulierungskosten. Sie treiben im gesamten genossenschaftlichen Lager Fusionen zwischen Banken voran. Die Regulierung sei teuer und binde Kapazitäten, so dass der Markt von einigen Häusern kaum mehr optimal bearbeitet werden könne, hatte Andreas Lorenz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Karlsruhe, der Börsen-Zeitung im Sommer gesagt. Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, dass sich vor allem kleinere genossenschaftliche Banken gegen Fusionen sträubten (vgl. BZ vom 20. Juli).