Vollzuteilung treibt Bundesbank um

Börsen-Zeitung, 16.11.2018 Reuters Frankfurt - Banken müssen sich möglicherweise bald auf das Ende der Vollversorgung mit Geld durch die EZB einstellen. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) werde sich 2019 mit den Bedingungen der...

Vollzuteilung treibt Bundesbank um

Reuters Frankfurt – Banken müssen sich möglicherweise bald auf das Ende der Vollversorgung mit Geld durch die EZB einstellen. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) werde sich 2019 mit den Bedingungen der Refinanzierung beschäftigen, sagte Bundesbankvorstand Sabine Mauderer am Donnerstag auf einer Finanzkonferenz in Frankfurt laut Redetext. “Die Frage ist, ob es für notwendig erachtet wird, die Vollzuteilungspolitik uneingeschränkt fortzuführen.” Derzeit können Institute in den Kreditgeschäften mit der Euro-Notenbank gegen Sicherheiten noch so viel Geld von ihr zum Festzins erhalten, wie sie abrufen. Laut Mauderer gilt diese Vollzuteilungspolitik noch bis Anfang 2020. Die Ex-KfW-Bankerin ist bei der Bundesbank seit September für das Ressort Märkte zuständig.Die Euro-Wächter waren im Oktober 2008 in der Finanzkrise in ihren regulären Kreditgeschäften mit Geldhäusern von einem Auktionsverfahren zur Vollzuteilung übergegangen. Der Grund damals: Als Folge der Krise war der Interbanken-Geldmarkt ausgetrocknet. Mauderer äußerte sich auch zur Zukunft der längerfristigen EZB-Kreditgeschäfte – “TLTRO” genannt. Ob solche Langfristdarlehen auch künftig noch erforderlich sein würden, hänge unter anderem davon ab, wie gut künftig der Geldmarkt funktioniere, sagte sie. Die Währungshüter hatten 2016 eine Serie solcher Darlehen beschlossen.