Vom Boxkampf zum Pokerspiel
Es steht viel auf dem Spiel bei der Abwicklungsbank Heta. Deutsche Banken und auch Versicherer haben Milliarden in die Anleihen der Österreicher gesteckt. Der Wettkampf um das Geld hatte anfangs die Form eines Boxkampfes angenommen. Die Finanzmarktaufsicht des Alpenlandes eröffnete die Partie mit einem Schlag in die Magengrube der Gläubiger, indem sie ein Zahlungsmoratorium verhängte. Kaum hatten sich die Geldgeber berappelt, hielten sie mit einem Trommelfeuer verbaler Links- und Rechtsausleger dagegen. Empörung war Trumpf. Spätestens seit dem Wochenende ist das Spiel in einen neuen Aggregatzustand übergegangen: Die Gegner sitzen nun am Pokertisch. Die Österreicher haben über die Medien die Option ins Spiel gebracht, sich auf Abschläge von maximal 20 % zu beschränken. Dies mag manchen Investor locken, der jüngst mit einem 40-prozentigen Abschlag eingestiegen ist. Der Zug zeigt jedoch vor allem: Die Rechtsmittel, die die Gläubiger eingelegt haben, zeigen Wirkung. Sie sollten ihr gutes Blatt nutzen, um den Druck aufrechtzuerhalten.mic