Vom Umgang mit niedrigen Zinsen
Ob Versicherer oder Banken: Die Finanzindustrie weiß ein Lied davon zu singen, welche Probleme die niedrigen Zinsen für das jeweilige Geschäftsmodell bringen. Die Klagen ziehen sich nicht nur quer durch alle Unternehmen, sondern sind auch in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen zu vernehmen. Privatleute sind als Geldanleger ebenso betroffen wie Stiftungen. Das Thema ist dermaßen breitgewalzt, dass die Öffentlichkeit einen gewissen Überdruss erkennen lässt. Ach, die Notenbanken sanieren indirekt die Staatsfinanzen? Dies schmälert die Altersvorsorge breiter Schichten? Nun gut, so die Reaktion, ändern kann man sowieso nichts. Mag sein. Resignation hilft allerdings nicht weiter. Letztlich ist es sinnvoll, der Realität ins Auge zu blicken: Bürger wie Finanzdienstleister müssen kleinere Brötchen backen und sich an geringere Renditen gewöhnen. Beispiel LBS Bayern. Der Vorstand rechnet künftig mit einem Betriebsergebnis, das ein Drittel niedriger liegt als im Schnitt der Vorjahre. Das schmerzt. Doch ein offener Umgang damit ist sinnvoller, als alten Vorgaben hinterherzurennen.mic