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Von Amsberg wird Vizepräsident der AIIB

Von Peter De Thier, Washington Börsen-Zeitung, 6.2.2016 Geschäftsführender Vizepräsident bei der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) wird der deutsche Ökonom Joachim von Amsberg (51). Der Karriere-Weltbanker, der seit 1993 bei der in...

Von Amsberg wird Vizepräsident der AIIB

Von Peter De Thier, WashingtonGeschäftsführender Vizepräsident bei der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) wird der deutsche Ökonom Joachim von Amsberg (51). Der Karriere-Weltbanker, der seit 1993 bei der in Washington ansässigen Entwicklungshilfeorganisation tätig ist, soll dort für Politik und Strategie sowie laut Bundesfinanzministerium für die Investmentportfolios zuständig sein. Die Bank berief zudem vier weitere Vizepräsidenten, darunter auch Sir Danny Alexander, ehemals stellvertretender britischer Finanzminister, der das Corporate Secretary verantworten soll. Bedeutende RolleAIIB-Präsident Jin Liqun hatte für den prestigereichen Posten auf einem Kandidaten mit mindestens 20 Jahren Erfahrung im Entwicklungshilfegeschäft bestanden. Ins Gewicht dürfte auch die Rolle Deutschlands gefallen sein, das bei dem neu gegründeten Finanzorgan der viertgrößte und bedeutendste nichtasiatische Geldgeber ist. Die AIIB soll ergänzend zur Weltbank und der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) finanzielle Ressourcen für Investitionen in Infrastrukturprojekte bereitstellen. Die USA und Japan sind an der mit einem Stammkapital in Höhe von 100 Mrd. Dollar ausgestatteten Bank nicht beteiligt.Der gebürtige Berliner von Amsberg ist seit drei Jahren bei der Weltbank Vizepräsident für Entwicklungshilfefinanzierung. Er steuerte unter anderem die International Development Association (IDA), die für die ärmsten Länder zuständige Weltbanktochter. Zu seinen Aufgaben zählte es ferner, die fiskalische Tragfähigkeit der Organisation zu überwachen und die effiziente Nutzung der finanziellen Ressourcen sicherzustellen. Zuvor war der Ökonom maßgeblich an der Einführung des ersten neuen Finanzierungsinstruments seit über drei Jahrzehnten beteiligt.Ab 2004 war von Amsberg Direktor der Weltbankniederlassung auf den Philippinen und danach in Indonesien, wo eines der größten Länderbüros der Entwicklungshilfeorganisation beheimatet ist. Dort beriet er die Regierung in ihren Bemühungen, ein investitionsfreundlicheres Klima für ausländische Anleger herzustellen. Auch koordinierte er während der globalen Finanzkrise die Vergabe von 5,5 Mrd. Dollar an Weltbankkrediten an das südostasiatische Land. Lange Jahre WeltbankDer dreifache Vater schloss sein Studium an der Technischen Universität (TU) Berlin als Diplom-Wirtschaftsingenieur ab und erwarb an der Universität von British Columbia nahe Vancouver seinen Master in Betriebswirtschaft (MBA). Drei Jahre danach, ebenfalls in Vancouver, promovierte er, diesmal als Volkswirt mit dem Spezialgebiet wirtschaftspolitische Analyse und Finanzierung. Zu seinen ersten Jobs bei der Weltbank zählten verschiedene Positionen als Ökonom und schließlich Senior Economist für Brasilien.