Von Commerzbank-Baisse gezeichnet
lee Frankfurt – Der 2008 zwecks Rettung des deutschen Bankensektors geschaffene Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) hat 2018 mit einem Jahresverlust von mehr als 1,5 Mrd. Euro abgeschlossen. Wie die dafür zuständige Finanzagentur des Bundes am Montag mitteilte, war dafür neben Zinsaufwendungen aus Refinanzierungsmitteln vor allem der Kursrutsch der teilverstaatlichten Commerzbank verantwortlich.Der FMS hält im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland noch 15,6 % der Anteile an der Commerzbank. Da sich deren Aktienkurs im Verlauf des vergangenen Jahres auf 5,78 Euro mehr als halbierte, musste der Fonds rund 1,3 Mrd. Euro abschreiben. Im Vorjahr hatte eine erfreuliche Entwicklung des Aktienkurses Zuschreibungen in Höhe von rund 1 Mrd. Euro zur Folge gehabt.Wie die Finanzagentur weiter mitteilte, belief sich der seit der Gründung aufgelaufene und nicht gedeckte Fehlbetrag per 31. Dezember 2018 auf 22,6 Mrd. Euro. Wie hoch die tatsächliche Belastung für die Steuerzahler ausfällt, steht jedoch erst fest, wenn der Fonds eines Tages abgewickelt wird. Wann es dazu kommt, lässt sich schwer vorhersagen. Bislang hat der Bund keine Absicht erkennen lassen, seine Anteile an der Commerzbank zu verkaufen. Der Fonds verwaltetet außerdem auch Anteile an dem in der Finanzkrise verstaatlichten Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) und der WestLB-Nachfolgerin Portigon. Als nicht börsennotierte Institute sind diese nicht so erheblichen Ausschlägen bei der Bewertung ausgesetzt wie die Commerzbank.Die Umsatzerlöse des FMS beliefen sich den Angaben zufolge wie bereits im Vorjahr auf 13,2 Mill. Euro. Diese stammten aus der Provision für die Bereitstellung eines Verlustausgleichsrahmens in Form eines strukturierten Darlehens an die Erste Abwicklungsanstalt (EAA), die für die Abwicklung milliardenschwerer Vermögenswerte und Verpflichtungen der Düsseldorfer WestLB gegründet wurde.