Von der KfW zu Union Investment
ski – Der Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung und Chefvolkswirt der KfW, Jörg Zeuner, wechselt zu Union Investment. Bei der Fondsgesellschaft der genossenschaftlichen Finanzgruppe soll der 47-jährige promovierte Volkswirt spätestens Mitte nächsten Jahres als Managing Director den neu gegründeten Bereich “Research & Investment Strategy” übernehmen sowie Chefvolkswirt und stimmberechtigtes Mitglied im Union Investment Committee werden. Seit 2006 fungiert bei Union Investment David Milleker (wie Zeuner Jahrgang 1971) als Chefvolkswirt. Daran soll sich auch unter Zeuner nichts ändern, heißt es auf Anfrage. Milleker werde eine wichtige Stimme des Fondshauses bleiben.Zeuner erwarb 1994 an der Universität Glasgow einen Master of Science in Economics. Promoviert wurde er 1999 an der Universität Würzburg. Seine Vita weist schon während der Promotion gesammelte internationale Berufserfahrung aus. So war er als Ökonom in Südkorea und Äthiopien tätig. Von Mitte 1999 an stand er für gut neun Jahre in den Diensten des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington. 2008 wurde Zeuner dann Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. Bei dem Institut mit Sitz in Vaduz saß er auch dem Investment Committee vor, ehe er 2012 zur KfW wechselte. Seit 2014 ist er Dozent (Applied Macroeconomics) an der Ruhr-Universität Bochum. Gelehrt hat er früher auch an der Universität Konstanz (Macroeconomics) und an der Hochschule St. Gallen (International Finance). In den vergangenen Jahren fiel Zeuner immer wieder durch äußerst EZB-freundliche Kommentierungen der Geldpolitik auf.”Wir sind sehr froh, dass wir mit Jörg Zeuner einen erstklassigen Ökonomen und Kapitalmarktkenner sowie eine erfahrene Führungskraft für die Leitung des neuen Bereichs gewinnen konnten”, erklärte Frank Engels, Leiter Portfoliomanagement von Union Investment. Die Gesellschaft verstärke damit ihre Researchkompetenz spürbar und stelle ihre volkswirtschaftliche Expertise auf eine noch breitere Basis.Die neue Einheit “Research & Investment Strategy” soll mit derzeit rund zwei Dutzend und künftig etwa 40 Mitarbeitern anlageklassenübergreifende Kompetenzen und Verantwortlichkeiten bündeln, die bislang an verschiedenen Stellen der Organisation bestehen. Die DZ Bank-Tochter verspricht sich davon eine höhere Schlagkraft des Portfoliomanagements. “Wir wollen unser Research auf eine neue Stufe heben, um uns damit in einem schwierigen Kapitalmarktumfeld zu behaupten und vom Wettbewerb zu differenzieren”, sagte Engels.