Von der Pike auf gelernt
mic – Hartmut Mai (54) ist heutzutage eine feste Größe in der Industrieversicherung. Als Vorstand der Allianz-Gesellschaft AGCS leitet er unter anderem die Geschäftseinheiten Zentral- und Osteuropa, Mittelmeerraum und Afrika, die für ein Drittel der AGCS-Beitragseinnahmen stehen. Auf das Thema Industrieversicherung stieß der Jurist, der in Köln und an der Emory Law School in Atlanta studiert hatte, eher zufällig in seinem Referendariat in den USA. Denn dort beschäftigte er sich mit Fällen aus der Manager-Haftpflichtversicherung.Seitdem hat Mai seine Karriere der Industrieversicherung gewidmet. Sein Berufseinstieg gelang ihm bei der American International Group (AIG) im Jahr 1995. Das Geschäft lernte er in der dortigen Europa-Tochter von der Pike auf, er stieg im Jahr 2002 in den Vorstand von AIG Europe auf und verantwortete dort von London aus unter anderem die Region Großbritannien/Irland.Die Rückkehr nach Deutschland brachte ihn 2006 zum Makler Marsh. Als Leiter des deutschen Finanz- und Berufshaftpflicht-Teams lernte Mai die andere Seite des Versicherungsgeschäfts kennen, die jedoch damals unter der Klage des New Yorker Generalstaatsanwalts Eliot Spitzer gegen Marsh litt.So wechselte Mai 2007 zur AGCS, baute vier Jahre lang die Sparte Financial Lines aus dem Nichts zu einem gewichtigen Geschäftsfeld auf und wurde im Jahr 2012 in den Vorstand berufen. Dort leitete er acht Jahre lang das Underwriting. Seit April 2019 ist er nicht nur für das Kerngeschäft in Europa, sondern auch für die Sparte “Capital Solutions” und den digitalen Inkubator “XSE” zuständig, den er im vergangenen Jahr gegründet hatte.