Von null auf Blockchain
Der australische Börsenbetreiber ASX geht einen mutigen Weg. Als erster bedeutender Handelsplatz der Welt will die ASX seit 2016 ihre in die Jahre gekommene Nachhandelsplattform Chess durch ein System ablösen, das auf der dezentralen Datenbanktechnologie DLT – auch Blockchain genannt – basiert. Entgegen kommt den Australiern, ist zu hören, dass sie dabei gleich den ganzen Kontinent abdecken und nicht eine komplexe Marktstruktur wie in Europa abbilden müssen. Denn der Start von null auf hundert für eine Blockchain-Lösung, die gleich in großem Stil Anwendung finden soll, ist eine Herkulesaufgabe. Eine aktuelle Konsultation der ASX zeigte, dass die Marktteilnehmer genauer wissen wollen, wie sie sich an die neue, als effizienter gepriesene Plattform anbinden können, und sie verlangen mehr Zeit für Tests. Die ASX verschiebt nun den Start der Plattform um sechs Monate auf die erste Jahreshälfte 2021. Trotz dieser ersten Verschiebung mutet der Zeitplan weiter atemberaubend an: Brauchte Europa doch zehn Jahre, um die einheitliche Wertpapierabwicklungsplattform T2S einzuführen. dm