Anleger haben es im derzeitigen Marktumfeld mit Rekordniedrigzinsen wahrlich nicht leicht. Die Mutigeren unter ihnen scheuen daher selbst nicht mehr vor Aktiva zurück, die bis vor kurzem noch wie die Pest gemieden wurden, wie Immobilien in Spanien. Infolge der fieberhaften Überproduktion während des Baubooms im vergangenen Jahrzehnt sitzen Betreiberfirmen, Banken und die Bad Bank Sareb heute noch auf rund 600 000 Wohnungen. Und nun das: Im zweiten Quartal sind die Immobilienpreise erstmals seit dem Platzen der Blase wieder gestiegen. Nachdem zunächst die besonders risikobereiten US-Fonds in Spanien auf Schnäppchenjagd gingen, suchen nun immer mehr Kleinanleger nach attraktiven Anlagemöglichkeiten. Die Käufer setzen auf bessere konjunkturelle Aussichten. Doch ist Vorsicht geboten. Für begehrte Bauobjekte in den Großstädten und am Meer lässt sich immer ein Käufer finden. Doch ob man den gewaltigen übrigen Bestand trotz der aktuellen Niedrigpreise einst gewinnbringend an den Mann bringen kann, darf getrost angezweifelt werden.ths