DEUTSCHE BANK KONKRETISIERT STRATEGIE

Vorstand schreibt 2015 und 2016 ab

Rückstellung für Russland-Affäre - Aktiengeschäft schwächelt

Vorstand schreibt 2015 und 2016 ab

bn Frankfurt – Nach einem Rekordverlust von netto rund 6 Mrd. Euro im dritten Quartal stimmt die Deutsche Bank ihre Aktionäre auf magere Ergebnisse auch im kommenden Jahr ein. “Die Jahre 2015 und 2016 sind große Umbaujahre”, erklärte Finanzvorstand Marcus Schenck am Donnerstag unter Verweis auf Rechts- und Restrukturierungskosten. Bis 2017 sollte sich die Ergebnislage etwas normalisieren. Für den Neunmonatszeitraum per Ende September 2015 steht vor allem infolge von Abschreibungen auf Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte im dritten Quartal nun ein Nachsteuerverlust von 4,65 Mrd. Euro zu Buche.Dass Dividendenzahlungen für 2015 und 2016 ausfallen dürften, hatte das Institut schon am späten Mittwochabend mitgeteilt. Ihre Abgrenzung für Ausschüttungen an Aktionäre, welche sich mit denen für Hybridpapierinhaber zum Halbjahr auf 1,2 Mrd. Euro summierten, hat das Institut aufgelöst. Wie Schenck erklärte, hat die Bank unterdessen eine Rückstellung im Zuge der Untersuchung in Russland gebildet. Dort steht das Institut Presseberichten zufolge im Verdacht, Kunden bei Geldwäsche geholfen und auch Sanktionsbestimmungen verletzt zu haben. Die Höhe der Rückstellung bezifferte er nicht.Im dritten Quartal nahmen die Erträge der Bank binnen Jahresfrist von 7,864 Mrd. auf 7,330 Mrd. Euro ab. Die Investment-Banking-Sparte Corporate Banking & Securities erlebte laut Schenck ein “durchwachsenes Quartal”. Während die Erträge im Geschäftsbereich Debt Sales & Trading um 20 % auf 1,7 Mrd. Euro anzogen, reduzierten sie sich im Aktiengeschäft um 19 % auf 600 Mill. Euro. Im Aktienderivategeschäft schlugen dabei die jüngsten Turbulenzen im Automobilsektor ins Kontor. Schenck zufolge hielt die Bank dort für Kunden vor allem Optionen, die schlecht liefen. Im Privatkundengeschäft sanken die Erträge um 22 % auf 1,9 Mrd. Euro. Eine Wertminderung von 649 Mill. Euro auf die Beteiligung an der chinesischen Hua-Xia-Bank herausgerechnet, wären die Erträge dort gestiegen, hieß es.