DAS CFO-INTERVIEW

VW-Finanztochter zeigt sich gelassen

CFO: Diesel-Thema nicht mehr so relevant - Ergebnis auf Vorjahresniveau

VW-Finanztochter zeigt sich gelassen

kb Frankfurt – Diesel-Themen, seien es Klagen, Umtauschprämien und Prüfverfahren, beschäftigen auch den Finanzdienstleister des VW-Konzerns. Auswirkungen von Fahrverboten, wie sie derzeit mehrere Städte in Deutschland umsetzen wollen, erwartet VW Financial Services (VW FS) auf das eigene Finanzierungsgeschäft allerdings kaum. “Wir haben noch rund 5 000 EU-5-Diesel im deutschen Leasingportfolio, die wir selbst vermarkten werden”, sagt Finanzvorstand Frank Fiedler im CFO-Interview der Börsen-Zeitung. “Für uns hat sich das finanzielle Risiko aus dem Diesel-EU-5-Fahrverbotsthema aufgelöst.” Alle anderen Dieselfahrzeuge im Portfolio seien EU-6. “Deshalb ist das Diesel-Thema für FS nicht mehr so relevant.”Das seit September geltende Kraftstoffverbrauchsprüfverfahren WLTP hat die Neuzulassungen erheblich verzögert. Wenn im Leasing-Geschäft ein neues Auto nicht wie geplant zur Verfügung steht, will der VW-Finanzdienstleister den Kunden eine Verlängerung des bisherigen Vertrages anbieten – was die Gesellschaft belastet, wie Fiedler andeutet. “Das produziert bei uns eine Ergebnisglättung.” Wer sich für seinen alten Diesel nebst Umtauschprämie kein Neufahrzeug leisten könne, dem wolle der Finanzdienstleister mit Leasing- oder Finanzierungsmodellen ein Angebot machen und dabei die Umtauschprämie berücksichtigen. An dem Vorjahresergebnis von 2,5 Mrd. Euro hält Fiedler fest.Der Volkswagen-Konzern sieht sich derzeit mit etlichen Klagen konfrontiert: So haben am Donnerstag die Verbraucherzentralen mit dem ADAC beim Oberlandesgericht Braunschweig eine Massenklage erhoben, ehe kurz darauf die Schutzgemeinschaft für Bankkunden mit einem Verfahren gegen die Volkswagen Bank nachlegte. Im Interview hatte Fiedler einige Tage zuvor erklärt, dass die VW-Einheit auf Klagen grundsätzlich vorbereitet sei. “Die Volkswagen Bank hat wissend ob dieser Thematik ihren Abschluss für 2017 erstellt und entsprechend ausreichend dotiert.”—– Interview Seite 3