Im Gespräch Ignacio De La Maza

 "Jetzt bewegt sich wirklich etwas"

Ignacio de la Maza leitet das Geschäft von Janus Henderson in EMEA und Lateinamerika. Seine Ziele sind: Wachstum und besserer Kundenservice.

 "Jetzt bewegt sich wirklich etwas"

Im Gespräch: Ignacio De La Maza

„Jetzt bewegt sich wirklich etwas“

EMEA-Chef von Janus Henderson glaubt an aktive ETFs – Konsolidierung der Assetmanagement-Branche geht weiter

wbr Frankfurt
Von Wolf Brandes, Frankfurt

Der Spanier Ignacio de la Maza leitet das Geschäft von Janus Henderson in EMEA und Lateinamerika. Seine Ziele sind: Wachstum und besserer Kundenservice. Viel Potenzial sieht er im Bereich von aktiven ETFs, die in den USA stark nachgefragt sind.

Die Konsolidierung der Fondsbranche schreitet immer weiter voran. 2017 ist Janus Henderson aus den beiden Unternehmen Janus Investors und Henderson Global Investors hervorgegangen. Das britisch-amerikanische Haus ist jetzt dabei, sich durch weitere Zukäufe zu stärken. Einen großen Einfluss auf die Strategie hat dabei hat der CEO Ali Dibadj, der 2022 von Alliance Bernstein zu der Fondsgesellschaft wechselte. „Mit dem Start von Dibadj hat sich sehr viel getan in der Firma. Wir sind ohne Zweifel ein traditionsreiches Unternehmen mit einer Geschichte von 90 Jahren. Aber jetzt bewegt sich wirklich etwas", sagt Ignacio de la Maza, verantwortlich für die Regionen Europa, Naher Osten, Afrika und Lateinamerika bei Janus Henderson.

Neuer CEO treibt das Geschäft

De la Maza leitet das Geschäft mit institutionellen Kunden und Intermediären wie Banken und Vermittlern. Seit zwei Jahren beschreite Janus Henderson mit dem neuen CEO neue Wege, mit einer neuen Strategie, mit neuen Herausforderungen und viel Ehrgeiz. Der Spanier kennt den Laden gut, er kam lange vor der Fusion 2009 als Leiter Vertrieb für Lateinamerika damals zu Henderson Global Investors.

Wachstum ist das Gebot der Stunde. „Wie stark, hängt von den Ausgangsbedingungen ab“, sagt de la Maza. In Asien habe man sich eine Verdoppelung der Assets vorgenommen, in den nächsten vier Jahren. Das Ziel gelte auch für Lateinamerika. Anders sehe es in reiferen Märkten wie Europa aus. Hier habe Januas Henderson einen Marktanteil von 2% und das wolle man steigern. „Es wäre aber unrealistisch zu sagen, dass wir in Europa das Geschäft verdoppeln.“ Eine Zahl will er nicht nennen. „Wichtiger ist es, den Kunden einen guten Service zu bieten, als in absoluten Zahlen zu wachsen.“

Ucits-Fonds als Erfolgsvehikel

Der Assetmananger verwaltet insgesamt rund 335 Mrd. Dollar und beschäftigt mehr als 2.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist an der NYSE notiert. „Viel Potenzial sehen wir in Lateinamerika, wo wir seit vier Jahren vor Ort sind. Das braucht dann seine Zeit, bis alle Vereinbarungen geschlossen sind, man muss die lokale Regulierung berücksichtigen. Aber jetzt läuft das Geschäft sehr gut", so de la Maza. Sein Haus verkaufe in Lateinamerika beispielsweise auch Ucits-Fonds. „Das EU-Vehikel ist ein Erfolgsmodell und kommt in Lateinamerika sehr gut an.“

Einer der jüngsten Zukäufe ist das britische Investmenthaus Tabula, das sich auf aktive Renten-ETFs spezialisiert hat und sich an institutionelle Kunden richtet. Bislang war Janus Henderson nur in den USA im Geschäft mit aktiven ETFs tätig. Jetzt will man die neue Plattform nutzen, um aktive ETFs auch an den europäischen Markt zu bringen. Aktive ETFs erleben in den USA ein starkes Wachstum, während das Segment in Europa noch klein ist. Januar Henderson sieht aber auch hier viel Potenzial.

Mit Tabula in Europa einsteigen

„Der Kauf des ETF-Anbieters Tabula darf nicht falsch verstanden werden. Es geht hier um aktive ETFs, wir werden nicht in das passive Geschäft einsteigen. In aktiven ETFs sehen wir dagegen eine ganz große Zukunft." In den USA sieht man ich als einer der größten Anbieter.

„Wir können inzwischen auch sicherstellen, dass wir mit aktivem Management, egal ob ETF oder herkömmlicher Fonds, einen Mehrwert für den Kunden generieren", erläutert der Spanier den Ansatz beim aktiven Management. Vor Jahren hatte es Ärger gegeben und die britische FCA hatte seinerzeit gegen Henderson eine Strafe von 1,9 Mill. Pfund verhängt. Es ging darum, dass Privatanleger nicht darüber informiert worden waren, dass bestimmte Anlage relativ indexnah verwaltet wurden und das Fondshaus für einige Jahre unangemessen hohe Gebühren verlangt habe. Die Praxis bezog sich auf den Zeitraum 2011 bis 2016. Das sei längst vom Tisch. „Die Verwaltungsvergütungen, die wir heute für unsere Produkte berechnen, passen genau zu dem aktiven Stil, den wir verfolgen“, sagt de la Maza.

Neben dem Zukauf bei aktiven ETFs hat die Fondsgesellschaft zudem eine Einheit der National Bank of Kuwait übernommen. Die NBK Capital Partners (NBKCP) ist ein Berater für alternative Anlagen in den Bereichen Private Credit und Private Equity in Regionen wie Naher Osten und Nordafrika. De la Maza: „Wir wollen in allen Regionen wachsen, in absoluten Zahlen und gemessen am Marktanteil."

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