W&W beziffert Gewinneinbruch
spe Stuttgart – Die Wüstenrot & Württembergische (W&W) bekommt die Auswirkungen der Pandemie heftig zu spüren. Wie der Bauspar- und Versicherungskonzern mitteilte, registrierte er im Startquartal aufgrund “Corona-bedingter Marktverwerfungen” einen Gewinneinbruch auf 25 (i.V. 78,5) Mill. Euro. Bereits Anfang Mai hatte W&W bekannt gegeben, dass insbesondere bilanzielle Auswirkungen der volatilen Kapitalmärkte sowie bereits verbuchte Sondereffekte aus der Coronavirus-Pandemie das Ergebnis belasteten (vgl. BZ vom 5. Mai).Für das Gesamtjahr geht der SDax-Konzern weiter von einem Überschuss unterhalb des langfristigen Zielkorridors von 220 bis 250 Mill. Euro aus. Eine konkretere Prognose sei wegen der aktuellen Unsicherheiten mit Blick auf die Kapital- und Finanzmärkte sowie auf die gesamtwirtschaftliche Lage derzeit nicht möglich, sagte der Vorstandsvorsitzende der W&W, Jürgen Junker. Die Coronakrise schlägt sich insbesondere in einer Diskrepanz der Entwicklungen von Brutto- und Nettoneugeschäft im Bausparbereich nieder. So konnten die eingelösten Neuabschlüsse bei Bausparverträgen zwar um 1,7 % auf 2,65 Mrd. Euro gesteigert werden. Das Bruttoneugeschäft ging dagegen kräftig zurück. Wie der Konzern mitteilte, brach es um gut 13 % auf 3,02 Mrd. Euro ein. Diese gegenläufigen Entwicklungen spiegeln die Zurückhaltung von Bausparkunden bei der Einzahlung der Abschlussgebühr aufgrund der Coronakrise wider.Dennoch habe W&W damit besser als der Markt abgeschnitten und Marktanteile hinzugewonnen, sagte Junker. Im Neugeschäft konnten bei rund 6 Millionen Kunden 25 000 Neukunden hinzugewonnen werden. In der Personenversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 6,6 % auf 630 Mill. Euro, während das Segment Schaden- und Unfallversicherung ein Wachstum der Bruttobeiträge um 6,3 % auf 989 Mill. Euro verzeichnete.Laut Junker signalisieren die Erfolge im Neugeschäft, dass die Kunden dem Unternehmen auch in der Krise vertrauen. Dabei kämen der Gruppe die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in die Digitalisierung ihrer Produkte und Prozesse zugute. Das Unternehmen profitiere jetzt von der operativen Schlagkraft, die es sich durch den erfolgreich eingeleiteten Wandel erarbeitet habe.