Betriebsvereinbarung

Warburg erlaubt einen Tag Homeoffice

Eine Betriebsvereinbarung erlaubt den Mitarbeitern der Hamburger Warburg Bank, auch nach Ende der Pandemie einen Tag in der Woche von daheim aus zu arbeiten.

Warburg erlaubt einen Tag Homeoffice

Bloomberg Frankfurt

Bei der Hamburger Warburg Bank dürfen die Mitarbeiter auch nach dem Ende der Pandemie von daheim arbeiten. Eine Betriebsvereinbarung sehe einen Tag Homeoffice pro Woche vor, sagte Treasury-Chef Ingo Hansen in einem Interview mit Bloomberg. Die Regelung spiegelt einen Branchentrend wider, denn immer mehr deutsche Banken ermöglichen auch auf längere Sicht ein Arbeiten außerhalb der regulären Büros.

Doppeltes Einverständnis

Voraussetzung für Heimarbeit bei Warburg sei das doppelte Einverständnis, also von Arbeitnehmer und Führungskraft, erklärte Hansen. In Ausnahmefällen seien auch zwei Tage mobiles Arbeiten möglich. Hansen zeigte sich offen für eine breite Auslegung. Persönlich habe er nichts gegen zwei Tage pro Woche. „Die Pandemie hat gezeigt, dass das sehr gut funktioniert“, sagte er. Vor der Coronakrise habe die Homeoffice-Quote „praktisch bei null“ gelegen.

So wie Warburg denken derzeit viele deutsche Banken darüber nach, wie sie nach dem Ende der Pandemie mit der Arbeit von daheim umgehen. Das Bankhaus Metzler hat sich mit seinen Arbeitnehmern auf eine Quote von mindestens 20% geeinigt, bei der HypoVereinsbank sind es bis zu 40% und bei der Helaba sollen es maximal 50% sein. Während der Coronakrise hatten die meisten deutschen Banken einen Großteil ihrer Belegschaft von daheim arbeiten lassen. Bei Warburg betrug die Quote bis zu 70%, zuletzt waren es 50%. Viel mehr Präsenz sei aufgrund der Abstandsregeln im Büro derzeit auch nicht möglich, sagte Hansen.

Bei der perspektivisch breiteren Wiederaufnahme der Arbeit im Büro dürfte seinen Worten zufolge ein Be­reich ganz vorne stehen. „Ich gehe da­von aus, dass die Mitarbeiter in handelsnahen Bereichen nahezu voll­ständig zurückkehren werden, wenn die Ausnahmeregelungen der BaFin auslaufen“, sagte Hansen. „Wir müssen schauen, wie die Regulatorik hier nach dem Ende der Pandemie aus­sehen wird.“

Die Finanzaufsicht war den Banken angesichts der Coronakrise bei Governance-Fragen entgegengekommen. So können Mitarbeiter vor­übergehend auch aus dem Home­office handeln. Normalerweise sind solche Außer-Haus-Geschäfte streng reglementiert.

Derweil dürfte nicht nur die Nutzung des Homeoffice nach der Pandemie höher ausfallen und damit anders aussehen als davor. Hansen zufolge werden die Mitarbeiter wohl auch weniger Zeit in Bahn und Flugzeug verbringen. „Reisetätigkeit wird deutlich abnehmen. Alle haben die Vorteile von Videokonferenzen erkannt, auch die Kunden“, sagte er. „Ganz aufs Reisen werden wir aber nicht verzichten können, zum Beispiel wenn es darum geht, Kunden komplexere Produkte zu erklären.“