Weberbank setzt auf Berliner Entrepreneurs

Keine Präsenz außerhalb der Hauptstadt

Weberbank setzt auf Berliner Entrepreneurs

Bloomberg Frankfurt – Während einige große deutsche Privatbanken einen Bogen um Berlin machen, setzt ein Wettbewerber seine Zukunft auf die deutsche Hauptstadt. Die Berliner Weberbank will ihre Geschäfte ausbauen und dabei im Private-Banking auf eine Präsenz außerhalb der Stadt verzichten. “Die Anzahl der Vermögenden steigt. Wir sehen reichlich Potenzial auf dem Berliner Private-Banking-Markt”, sagte Vorstandschef Klaus Siegers im Interview mit Bloomberg. “Gerade in den letzten Jahren hat sich die Stadt gut entwickelt.” Wenig MittelständlerEr räumte zwar ein, dass in Berlin weniger Mittelständler zu finden seien, wie man sie beispielsweise aus Bayern kenne. “Doch diese Lücke wird zunehmend von der Gründer- und Start-up-Szene gefüllt”, erklärte Siegers. “Es gibt viele erfolgreiche Seriengründer. Wir sprechen von Digital Entrepreneurs.” Diese wollen sich seiner Meinung nach oft ganz auf ihre Start-ups konzentrieren und sich beim Vermögen von außen beraten lassen. “Da kommen wir ins Spiel.” Doch die boomende Start-ups sind nicht der einzige Grund, warum Siegers eine größer werdende Kundenbasis sieht. “Hinzu kommen etablierte vermögende Menschen, die von der Berliner Kunst und Kultur angelockt werden und die ihren Lebensmittelpunkt hierher verlagern wollen”, sagte er. “Und natürlich brauchen sie auch eine Privatbank in Berlin.”Die Mittelbrandenburgische Sparkasse hatte die Weberbank 2009 von der in die Schieflage geratenen WestLB übernommen. Die Tochter beschäftigt heute 205 Mitarbeiter, davon 60 Berater. Zuletzt machte die Weberbank laut Siegers einen Jahresgewinn im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.”Im Durchschnitt haben unsere Private-Banking-Kunden knapp 2 Mill. Euro bei uns”, sagte er. “Es gibt keine feste Untergrenze für das Geld, das man zu uns bringen muss, wenn man Kunde werden möchte.”Insgesamt beläuft sich das verwaltete Vermögen der Bank, die deutschlandweit auch einige institutionelle Kunden betreut und mit anderen Sparkassen kooperiert, auf 6,2 Mrd. Euro. Siegers will, dass diese Summe um etwa 10 % pro Jahr steigt.