Wefox verdoppelt Umsatz
sp Berlin
Das Berliner Versicherungs-Start-up Wefox hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf rund 120 Mill. Euro verdoppelt. Um das Wachstum auch im laufenden Jahr auf Touren zu halten, plant Firmengründer und CEO Julian Teicke den wegen Corona zuletzt gebremsten Einstieg in den italienischen Markt. „Wir planen den Umsatz erneut zu verdoppeln und werden uns zeitgleich auf die Profitabilisierung konzentrieren“, sagte der Firmenchef, der für 2021 bereits im Dezember einen operativen Gewinn als Ziel ausgegeben hatte.
Der im November 2014 gestartete Digitalversicherer vertreibt zum einen eigene Policen und setzt zum anderen auf eine eigene Plattform, über die Versicherungsmakler die Policen ihrer Kunden digital verwalten können. Damit verdient Wefox Provisionen von den Versicherern, die den Großteil des Geschäfts ausmachen. Investoren wie der kanadische Pensionsfonds Omers, der britischen Merian Chrysalis und der Samsung Catalyst Fund haben in sechs Finanzierungsrunden bereits 270 Mill. Dollar eingeschossen, wobei die bislang letzte Runde auf den Dezember 2019 fällt und dem Insurtech laut Finanzkreisen eine Bewertung von mehr als 1 Mrd. Dollar einbrachte. Insidern zufolge spricht das Unternehmen derzeit mit Kapitalgebern über die Modalitäten für eine weitere Geldspritze, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Mit einem Börsengang, wie ihn der US-Konkurrent Lemonade im Sommer gewagt hat, will sich Teicke noch Zeit lassen. „Wir sind kein geldvernichtendes Ungeheuer“, sagte er im Dezember im Gespräch mit Reuters mit Blick auf Lemonade, die rote Zahlen schreibt. Es gehe darum, weiter den Nachweis zu erbringen, dass der Umsatz jährlich um 100% wachsen könne. Dann habe man eine Menge Optionen, darunter auch einen Börsengang. Lemonade hat seit dem IPO Anfang Juli in New York ihren Börsenwert mehr als verdreifacht.