"Weitgehend aktienkursneutral"
bn Frankfurt – Analysten hat die Nachricht des Rücktritts von Commerzbank-Chef Martin Zielke weniger entzückt als die Anleger am Aktienmarkt. Citigroup wertet den Abschied Zielkes als “weitgehend aktienkursneutral”. Zwar dürfte ein neuer Chef einen strikteren Kostensenkungskurs fahren und ehrgeizigere Renditeziele ausgeben, heißt es. Zugleich aber trübe die Unsicherheit mit Blick auf die künftige Führung der Bank deren Ausblick weiter ein, dies zu einem Zeitpunkt, an dem Europa in eine Rezession steuere. Zudem werde jede größere Restrukturierung die Ergebnisse auf kurze Sicht belasten, von Umsetzungsrisiken ganz zu schweigen. Neben einer schwachen Ertragskraft und einem sich eintrübenden makroökonomischen Umfeld zählen die Analysten zu den Schwachpunkten des Instituts unter anderem auch einen “unattraktiven Geschäftsmix”, der sich stark auf die Kreditvergabe stützt.S&P geht davon aus, dass eine revidierte Strategie unter neuer Führung angesichts anhaltenden Ertragsdrucks und wahrscheinlich höherer Kreditverluste infolge der Covid-19-Pandemie “weitere substanzielle Kostenmaßnahmen bedeuten” wird. Moody’s wertet den Wechsel in der Führung als negativen Faktor für das Rating. Die Ankündigung erhöhe die Unsicherheit, was das künftige Finanzprofil der Bank angehe, teilt die Ratingagentur mit.