Wells-Fargo-Chef Stumpf vor den Bankenausschuss beordert
scd – Wells-Fargo-CEO John Stumpf ist für die kommende Woche vor den Bankenausschuss des US-Senats zitiert worden. Dort soll er Auskunft über die betrügerischen Vertriebspraktiken geben, die dem Konzern eine 185 Mill. Dollar schwere Strafzahlung eingebrockt haben. Insgesamt 5 300 Mitarbeiter wurden über die vergangenen fünf Jahre wegen unangemessener Vertriebspraktiken entlassen. Mehr als 2 Millionen Konten hatten Mitarbeiter der Bank eröffnet, ohne dass dies von den Kunden gewünscht worden war.Dennoch beharrt Stumpf ebenso wie sein Finanzvorstand John Shrewsberry darauf, dass nicht etwa das Management, sondern die Angestellten Schuld an dem Debakel tragen. Diese hätten die Firmenkultur verraten, sich zuerst um die Bedürfnisse der Kunden zu kümmern. “Es gab keinen Anreiz, schlechte Dinge zu tun”, sagte Stumpf dem “Wall Street Journal”. Das Verhalten der Mitarbeiter sei “nicht akzeptabel” gewesen.Ehemalige Mitarbeiter sagten hingegen aus, der Druck, bestehenden Kunden weitere Produkte zu verkaufen, sei so groß gewesen, dass der Jobverlust drohte, wenn ambitionierte Ziele nicht erreicht wurden. Erst nach wachsender Kritik räumte Stumpf ein, sich verantwortlich zu fühlen, wenn die Bank ihrem Anspruch nicht gerecht werde. Der Großteil des Fehlverhaltens fand im Community Banking statt, das bei Wells Fargo für mehr als die Hälfte der Erlöse und des Ergebnisses steht.