Weniger Kapital für Gründerinnen
Bloomberg New York – Ein Rekordvolumen an Risikokapital fließt in diesem Jahr in die Fintech-Branche. Allerdings erhalten Gründerinnen weniger Kapital als ihre männlichen Kollegen. Firmen mit rein weiblichen Gründern machten 3,8 % der Fintechs aus, die in den USA in diesem Jahr bis Oktober Kapital eingesammelt haben. Sie erhielten jedoch nur einen unterdurchschnittlichen Anteil der Mittel – lediglich 0,9 % des von derartigen Firmen beschafften Geldes, berichtet Crunchbase, die Daten, Instrumente und Analysen zu privaten Unternehmen bereitstellt.In den ersten drei Quartalen 2020 haben Finanztechnologiefirmen eine Rekordsumme von 16,9 Mrd. Dollar beschafft – laut Crunchbase ein Plus von 20 % gegenüber dem Vorjahr. Somit geraten von Frauen gegründete Unternehmen bei der Möglichkeit, Produkte zu entwickeln und Kunden zu gewinnen, ins Hintertreffen, während von Männern ins Leben gerufene Firmen zulegen. Von Frauen gegründete Fintechs sind weiterhin mit Vorurteilen konfrontiert, die schwer zu überwinden sind, erläutert Alaina Sparks, Geschäftsführerin und Leiterin der US-amerikanischen Fintech-Praxis beim Beratungsunternehmen Deloitte. “Wir sind an dieser Schnittstelle von Finanzen und Technologie tätig – beides Branchen, in denen Frauen stark unterrepräsentiert sind”, sagt Sparks. Laut Crunchbase machten Fintechs mit sowohl männlichen als auch weiblichen Gründern fast 11 % der Unternehmen aus, die Kapital anlockten, sie erhielten jedoch nur 6,9 % der Gesamtmittel.