Wertberichtigungen setzen Danske zu

Corona erfordert Neubewertung der Kredite und führt zu dickem Verlust

Wertberichtigungen setzen Danske zu

fir Frankfurt – Eine Verzwölffachung der Kreditwertberichtigungen und negative Effekte auf das Handelsergebnis haben der Danske Bank im Zuge der Coronakrise ein negatives Quartalsresultat beschert. Das Nettoergebnis betrug nur noch -1,29 Mrd. dkr (-173 Mill. Euro), teilte sie am Donnerstag mit. Ein Jahr zuvor hatte Dänemarks größte Bank noch knapp 400 Mill. Euro verdient, und auch das war nicht berauschend, hatten ihr doch höhere Kosten als Folge des Geldwäscheskandals, Kreditwertberichtigungen und verminderte Einnahmen zugesetzt und den Gewinn um fast 40 % einbrechen lassen.Seien die Geschäfte im Januar und Februar noch zufriedenstellend verlaufen, wie CEO Chris Vogelzang der Mitteilung zufolge sagte, habe sich die Coronakrise im März voll bemerkbar gemacht. Der Handelsüberschuss sackte aufgrund der Turbulenzen auf den Finanzmärkten um 82 % auf umgerechnet 39 Mill. Euro ab, die Kreditwertberichtigungen schossen auf 570 Mill. Euro in die Höhe. Der CEO führt das vor allem auf den Konjunktureinbruch durch Corona, insbesondere in den Branchen Öl und Gas, Gastronomie und Tourismus, zurück. Demnach sind kräftige Anpassungen der Kreditbewertungen unter der Rechnungslegung IFRS 9 fällig geworden.Den Zinsüberschuss konnte Danske weitgehend stabil halten, der Provisionsüberschuss stieg leicht an. Dass die Kosten um ein Zehntel zulegten, sei abermals überwiegend gestiegenen Ausgaben für Compliance infolge der Geldwäscheverfehlungen geschuldet. Damit zusammenhängende IT-Aufwendungen, Einstellungen von neuen Mitarbeitern und Trainings von Angestellten hätten die Kosten um 8 % wachsen lassen, hieß es. Internationale Untersuchungen des Geldwäscheskandals, unter anderem von US-Justizministerium und der US-Börsenaufsicht SEC, laufen. Ausblick drastisch gesenktDanske hatte bereits Mitte März ihren Ausblick für 2020 gestrichen. Sie geht nun davon aus, unterm Strich statt 8 bis 10 Mrd. dkr nur noch gut 3 Mrd. dkr (400 Mill. Euro) im Jahr zu verdienen. Die Kosten veranschlagt sie auf 28 bis 29 Mrd. dkr, was einem hauptsächlich durch Anti-Geldwäsche-Investitionen getriebenen Anstieg entspricht. Kreditwertberichtigungen werden der Planung entsprechend wegen Corona “signifikant höher” liegen, wobei der größte Brocken auf das erste Quartal entfallen dürfte, erwartet Danske.