Wertpapierplattform T2S schreibt rot

2016 blieb ein Verlust von fast 87 Mill. Euro hängen - Impairment-Test kommt

Wertpapierplattform T2S schreibt rot

dm Frankfurt – Die vier mit dem Betrieb der europäischen Wertpapierabwicklungsplattform T2S beauftragten Notenbanken, die Bundesbank, die Banque de France, die Banca d’Italia und der Banco de España, werden sich lange gedulden müssen, bis ihre Leistungen zurückbezahlt werden.Laut dem Jahresabschluss 2016 für T2S hat die Plattform 2016 mit 15,3 Mill. Euro (i.V. 2,2 Mill. Euro) zwar mehr Umsatz erzielt. 2016 ist etwa der internationale Zentralverwahrer Euroclear aufgeschaltet worden, womit die Plattform rund 45 % des prognostizierten Volumens erreichte. Bis November 2016 wurden aber die Gebühren um rund ein Drittel ermäßigt. Zugleich haben die Aufwendungen aus dem Betrieb von 41,6 Mill. Euro auf 82,6 Mill. Euro zugelegt, und die Europäische Zentralbank (EZB) machte statt 5,2 Mill. Euro 8,8 Mill. Euro Aufwendungen geltend. So verblieb 2016 ein deutlich höherer Verlust von 86,7 Mill. Euro (i.V. 47,7 Mill. Euro).In der Bilanz stieg auf der Passivseite die Position “Vorfinanzierung durch das Eurosystem” von 408,3 Mill. Euro auf 469,1 Mill. Euro und die Position “Rückstellungen für Ausgaben der vier Notenbanken” von 13,3 Mill. Euro auf 41,3 Mill. Euro. Das aufgelaufene bilanzielle Defizit stieg von 47,7 Mill. Euro auf 134,4 Mill. Euro. Die Position “Vorfinanzierung durch das Eurosystem” hat es dabei in sich. Laut EZB reflektiert diese Bilanzposition “die Erwartung”, dass die teilnehmenden Zentralbanken für die Entwicklung und die Betriebskosten im Rahmen des sogenannten “Pricing Envelope” entschädigt würden. Die Entschädigung starte, sobald die vereinnahmten Gebühren aus dem Betrieb die jährlichen Betriebskosten übersteigen würden. Ein Betriebsdefizit könne zur Ausweitung der Amortisationsperiode für die Plattform führen und/oder zu höheren Preisen, um die Kosten gesamthaft wieder einzuspielen, erklärte die EZB. Bis 2018 werde der EZB-Rat darüber keine Entscheidung treffen, es soll aber einen Impairment-Test geben. Der Basispreis von 0,15 Euro für eine Lieferung-gegen-Zahlung-Transaktion (DVP) soll bis Ende 2018 unverändert bleiben.—– Wertberichtigt Seite 6