Weser-Ems-Genossen lehnen EU-Einlagensicherung ab

Verband sieht Vertrauen in Bankensektor gefährdet

Weser-Ems-Genossen lehnen EU-Einlagensicherung ab

ste Hamburg – Auch der Genossenschaftsverband Weser-Ems (GVWE) lehnt die angestrebte EU-Einlagensicherung ab. “Ein derartiger Schritt würde das große Vertrauen der Bürger in den Bankensektor in Deutschland erschüttern”, erklärte Verbandsdirektor Georg Litmathe anlässlich der Vorlage vorläufiger Zahlen für 2015. Es dürfe nicht sein, dass die solide gefüllten Sicherungssysteme wie das der Genossenschaftsbanken im Krisenfall für Banken in anderen europäischen Ländern hafteten. Erst die Hälfte aller Mitgliedstaaten habe die seit Juli 2015 geltende EU-Einlagensicherungsrichtlinie umgesetzt. Die anderen Länder müssten nun ihre Hausaufgaben erledigen.Der kleinste der fünf genossenschaftlichen Regionalverbände in Deutschland kritisierte ferner die zunehmende Regulierungswelle aus Brüssel. Die damit einhergehenden Aufgaben belasteten die Banken in ihrem Geschäft erheblich.Bei den 62 Mitgliedsinstituten des Verbandes sank das Betriebsergebnis vor Bewertung im vergangenen Jahr aufgrund eines gesunkenen Zinsüberschusses auf 1,08 (i.V. 1,13) % der durchschnittlichen Bilanzsumme. Der Rückgang fiel geringer aus als zuvor erwartet. Ein Verbandssprecher verwies auf überdurchschnittliche Zuwachsraten im Kredit- und im Einlagengeschäft. Während die Kreditvergabe um 5,2 % auf 18,3 Mrd. Euro zulegte, habe sich der Einlagenbestand um 5,3 % auf 15,7 Mrd. Euro erhöht. In diesem Jahr erwartet der Verband eine Fusion im Weser-Ems-Gebiet. Die endgültigen Zahlen für 2015 sollen am 23. Mai präsentiert werden.