Wien verhandelt mit Warschau
kra Frankfurt – Die Wiener Börse hat vor dem Wochenende Verhandlungen über eine Kooperation mit der Warschauer Börse bestätigt. Die beiden Handelsplätze würden “vorläufige Gespräche hinsichtlich einer möglichen verstärkten Zusammenarbeit” aufnehmen, teilte sie mit. Dabei würden “alle strategischen Optionen und Kooperationsbereiche geprüft”. Kreisen zufolge spielen die beiden Börsen auch eine Fusion durch. Dazu äußerten sich beide Börsenbetreiber aber weiterhin nicht.In den zurückliegenden Tagen hatten führende Banker aus Österreich bereits für einen Zusammenschluss getrommelt. “Ich bin dafür, dass wir einen großen Handelsplatz für Zentral- und Osteuropa schaffen. Und ich glaube, dass Warschau ein sehr guter Platz wäre”, sagte beispielsweise Andreas Treichl, Chef der Erste Group, in einem Fernsehinterview. Die Muttergesellschaft der Wiener Börse gehört österreichischen Banken und im Leitindex ATX notierten Unternehmen.Eine Fusion dürfte allerdings schwierig werden, weil der Warschauer Börsenbetreiber GPW vom polnischen Staat kontrolliert wird. Als für die GPW vor ihrem Börsengang noch ein ausländischer Börsenbetreiber als Partner gesucht wurde, sprangen sämtliche Kandidaten inklusive der Deutschen Börse aufgrund der Vorstellungen des Warschauer Finanzministeriums ab.