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Winfried Bischoff 75

hip - Für Winfried "Win" Bischoff ist auch mit 75 noch lange nicht Schluss. Der auch in Frankfurt gut bekannte City-Banker der alten Schule wird seinen Geburtstag am Dienstag in Meetings verbringen, gefolgt von einem Abendessen mit seiner Familie....

Winfried Bischoff 75

hip – Für Winfried “Win” Bischoff ist auch mit 75 noch lange nicht Schluss. Der auch in Frankfurt gut bekannte City-Banker der alten Schule wird seinen Geburtstag am Dienstag in Meetings verbringen, gefolgt von einem Abendessen mit seiner Familie. Seit einem Jahr ist er Chairman des britischen Standardsetzers Financial Reporting Council (FRC).Zuvor war der gebürtige Aachener Chairman der Lloyds Banking Group. Unter ihm hatte die Großbank, die ohne staatliche Hilfe nicht durch die Finanzkrise gekommen wäre, wieder in die Gewinnzone zurückgefunden. Seitdem trennt sich die öffentliche Hand Schritt für Schritt von ihrer Beteiligung, die sich einmal auf zwei Fünftel belaufen hatte. Die staatliche Finanzagentur UKFI hält inzwischen weniger als ein Zehntel. Bischoff war 34 Jahre bei Schroders tätig – bis zur Übernahme des Investmentbankgeschäfts durch die US-Großbank Citi im Jahr 2000. Seine Karriere begann bei Chase Manhattan in New York. Studiert hat er in Südafrika. Er gilt als bestens vernetzt, kann andere motivieren und wurde für seine Verdienste um die Branche geadelt.Nach dem Rücktritt von Charles Prince zu Beginn der Finanzkrise 2007 war “Sir Win” für kurze Zeit Chief Executive der Citi. Bis er an Vikram Pandit übergab, hatte er – bis Februar 2009 – das Amt des Chairman inne. Der “Spectator” nannte ihn einmal “den letzten Vielflieger der City”.Mit dem “30 % Club” setzt er sich für einen höheren Frauenanteil in britischen Boards ein. Vor kontroversen Positionen schreckt Bischoff nicht zurück. So bemängelte er etwa, dass die Finanzaufsicht zwar mit aller Härte gegen Firmen vorgehe, nicht aber gegen Einzelpersonen. Im Libor-Skandal seien zwar den Banken hohe Geldstrafen abverlangt worden. Aber lediglich ein Banker sei bislang dafür verurteilt worden. Viele andere blieben dagegen in Amt und Würden. Er setzt sich für eine Regulierung ein, die sich nicht in Einzelheiten verliert.Mit einem nach ihm benannten Preis, dem Sir Winfried Bischoff Award, werden herausragende Teilnehmer des beruflichen Bildungsprogramms Career Academies UK, das junge Menschen auf den Einstieg ins Arbeitsleben vorbereiten soll, ausgezeichnet.