Wir dürfen hier nicht rein
Wer regelmäßig Hauptversammlungen börsennotierter Großbanken, insbesondere der Deutschen Bank, erleidet, kann zunächst mal gut verstehen, dass die DZ Bank mit ihren Aktionären lieber als geschlossene Gesellschaft tagt. Denn diese Art von Publicity braucht kein Mensch und kein Unternehmen. Doch abgesehen davon, dass es bei den Kreditgenossen heute vergleichsweise friedlich zugeht: Darf die Öffentlichkeit kein Interesse daran haben, zu erfahren, was die Eigentümer des Spitzeninstituts miteinander bereden? Ein Recht darauf hat sie nicht, das haben nicht mal die 18,6 Millionen Mitglieder der Volks- und Raiffeisenbanken. Also beschränkt man die Publizität darauf, die Rede(n) des oder der Bankchefs zu veröffentlichen. Die DZ Bank ist eben keine Publikumsgesellschaft, sondern ein “Familienunternehmen”. Die Aktionärsdemokratie ist gegeben, sogar mit einer Präsenz nahe 100 %. Dennoch sollten sich die Genossen fragen, ob es zeitgemäß und vertrauensfördernd ist, dass bei Hauptversammlungen der zweitgrößten Bank der Republik die Medien draußen bleiben müssen. Oder hat man etwas zu verbergen? ski