IM INTERVIEW: UWE LAUE UND ROLAND WEBER

"Wir können nicht einfach abwarten"

Die beiden Debeka-Spitzenmanager verordnen einen Strategieschwenk - Kostensenkungspotenzial durch Digitalisierung - Deutliches Wachstum 2017

"Wir können nicht einfach abwarten"

Das Zinstief zwingt die lange ganz konservativ agierende Debeka zum Handeln. Der sechstgrößte deutsche Erstversicherer verabschiedet sich in weiten Teilen aus dem klassischen Modell der Lebensversicherung. Vorstandschef Uwe Laue und Lebensversicherungsvorstand Roland Weber erläutern, wie sie die Belastungen aus Altverträgen stemmen wollen und wie sie sich der Digitalisierung stellen.- Herr Laue, Herr Weber, das Zinstief betrifft einen auf die Kranken- und die Lebensversicherung fokussierten Versicherer wie die Debeka besonders. Bisher waren Sie öffentlich relativ entspannt. Werden Sie jetzt nicht doch langsam nervös?Laue: Nervös werde ich nicht, das eignet sich nicht für die Unternehmensführung. Aber unruhig werde ich schon, wenn ich sehe, dass momentan ein Ende der künstlich herbeigeführten Nullzinspolitik durch Herrn Draghi nicht zu sehen ist.Weber: Wir haben weltweit eine Phase niedriger Zinsen. Das ist nicht das Problem. Es sind die manipulativen Eingriffe der EZB, die den Zins bei uns noch viel tiefer rutschen lassen. Zehnjährige Investment-Grade-Anleihen von Unternehmen liegen in den USA bei 2,8 %, bei uns bei 0,5 %. Wenn wir ein Zinsniveau wie in den USA hätten, wäre das überhaupt kein Problem.- Die Debeka war lange Zeit eine große Verfechterin des klassischen Modells der deutschen Lebensversicherung. Jetzt haben Sie das Neugeschäft mit diesen Policen weitgehend eingestellt.Weber: Was es bei uns noch mit Garantiezins von 1,25 % gibt, sind Riester- und Basis-Renten sowie die betriebliche Altersvorsorge. Aber klar ist, wenn der 30-jährige Euroswap bei 0,8 % liegt, kann man keine Garantie über 20 oder 30 Jahre zu 1,25 % aussprechen. Wenn man das doch tut, bindet das so viele Eigenmittel, dass ein zusätzlicher Ertrag für den Kunden nicht zu erwarten ist. Deshalb haben wir unsere Produktpolitik geändert.- Was verkaufen Sie jetzt?Weber: Wir bieten jetzt einen Garantiezins von 0,5 % an, und der Kunde kann wählen, ob er zu 100 % oder weniger in die Garantie geht. Das ist ein Hybridprodukt, bei dem der Kunde die Absicherungshöhe wählen kann: x Prozent geht in den Deckungsstock. 100 minus x geht in einen Debeka-internen Fonds, der im wesentlichen kostengünstige ETFs enthält. Wenn x gleich null ist, hat der Kunde eine fondsgebundene Rentenversicherung.- Wie viele Verträge der neuen Produkte haben Sie bisher verkauft?Laue: Unsere neuen fondsgebundenen Rentenversicherungen werden im Markt gut angenommen. In den ersten drei Monaten seit Einführung am 1. Juli 2016 konnten bereits 16 000 Verträge abgeschlossen werden.- Würden Sie sagen, dass Ihr strategischer Schwenk weg von Garantiezinsen zu spät kam?Laue: Ganz sind wir ja nicht weg von Garantien mit unseren 0,5 %. Ob wir zu spät waren? Hinterher ist man immer schlauer. Der Schritt war angemessen und jetzt notwendig. Das hätten wir uns alle nicht träumen lassen, dass wir mal Negativzinsen haben würden.- Werden Sie Garantieprodukte mit dem von Anfang 2017 geltenden Höchstrechnungszins von 0,9 % anbieten?Weber: Zunächst nur Basisrente, Riester und betriebliche Altersvorsorge.- Und nicht für private Lebens- und Rentenversicherungen der dritten Säule?Weber: Das ist zunächst nicht vorgesehen. Das bringt für den Kunden zu wenig Ertragsaussichten.- Kostet Sie der Schwenk in der Produktpolitik Geschäft?Laue: Nein. Obwohl wir im ersten Halbjahr die klassischen Garantieprodukte sukzessive zurückgefahren haben, liegt der Neuzugang in der Lebensversicherung etwa 10 % über dem Vorjahr.- Institutionelle Anleger zahlen mittlerweile häufig Strafzinsen für Sichteinlagen. Wie stark trifft das die Debeka?Weber: Nicht so stark. Früher haben wir in der Lebensversicherung die Beitragseinnahmen von Anfang November für vier Wochen angelegt, um die Abläufe zum 30. November zu finanzieren, da die Dezember-Beiträge erst am 1. oder 2. Dezember eingehen. Heute legen wir die November-Beiträge langfristig an, nehmen Ende November für zwei oder drei Tage einen Kredit auf und finanzieren damit die Abläufe. Für den Kredit zahlen wir nur ein Zehntel der Zinsen, die wir als Strafzinsen für Tagesgeld zahlen müssten. Das waren kürzlich 0,04 % für einen kurzfristigen Kredit gegenüber 0,35 % an Strafzinsen bei Tagesgeld. Dieses Jahr werden wir wie auch der Rest der Branche starke Abläufe zum 1. Dezember haben. Viele Kunden haben nämlich Ende 2004, im letzten Jahr der Steuerfreiheit für kapitalbildende Lebensversicherungen, Zwölf-Jahres-Verträge abgeschlossen. Die laufen jetzt aus.- Die Prognosen für die deutschen Lebensversicherer sind angesichts der großen Altbestände mit hohen Garantien düster. Was ist zu tun?Weber: Uns belastet im Moment sehr stark der Aufbau der Zinszusatzreserve (ZZR). In dieser Legislaturperiode wird es da wohl kaum eine Erleichterung geben. Wenn es keine Änderung der Deckungsrückstellungsverordnung durch den Gesetzgeber gibt, wird die Branche bis zum Jahr 2020 sehr große Schwierigkeiten haben, die Anforderungen der ZZR zu erfüllen. Gerade in der Zeit 2018 bis 2020 muss unglaublich viel aufgebaut werden, und das Ziel muss es sein, diesen Aufbau etwas zu strecken.- Was sagen Ihre eigenen Hochrechnungen für diesen Zeitraum?Weber: Bei unverändertem Zinsniveau müssen wir zwischen 2018 und 2020 jährlich rund 1,5 Mrd. Euro an Zinszusatzreserve bilden. Dies ist nur möglich, wenn stille Reserven aufgelöst werden, was aber betriebswirtschaftlich unsinnig ist, weil es die Substanz der Kapitalanlagen schwächt.- Wie lange hält die Debeka das Zinstief durch?Weber: Der Zinsrückgang der vergangenen Monate war prozentual stark, aber absolut nicht mehr. Wir müssen der BaFin unsere Prognoserechnungen vorlegen. Das Wesentliche ist: Wir können nicht einfach abwarten, sondern müssen handeln. Wir haben die Garantieprodukte früher abgeschafft, als wir mussten. Wir sind dabei, uns auf der Aktiv- sowie auf der Passivseite weiter auf die Situation einzustellen. Bei einer Reihe von Verträgen haben wir die Möglichkeit, bei dynamischen Beitragsentwicklungen die Dynamiken mit neuen Rechnungsgrundlagen zu versehen. Das ist technisch sehr aufwendig, aber wir werden das tun. Das bringt eine deutliche Entlastung.- Wie das?Weber: Wenn Sie einen Vertrag mit einem Garantiezins von 2,75 % haben, und es wurde vereinbart, jedes Jahr den Beitrag oder die Versicherungssumme um 10 % zu erhöhen, dann wurden sämtliche Erhöhungen bisher auch mit 2,75 % verzinst, obwohl in den allgemeinen Vertragsbedingungen steht, dass das zum aktuellen Rechnungszins geschehen kann. Da werden wir jetzt umschwenken und den aktuellen Rechnungszins anwenden. Bisher haben wir zusätzliche Lasten aufgebaut, weil wir zusätzliche Beiträge mit hohen Garantiezinsen hereingenommen haben.- Wie viel wird das bringen?Weber: Allein bei Riester würde sich unsere Bedeckung unter Solvency II um einen unteren bis mittleren dreistelligen Millionenbetrag erhöhen. Auf der Aktivseite versuchen wir außerdem, Risiken rauszunehmen. Und da kommt unser mächtiger Gegner EZB ins Spiel. Wir besprechen Umschichtungen im Anlagekomitee, aber können sie nicht umsetzen, weil die EZB alles weggekauft hat. Solvency II fordert von uns, in sichere Papiere zu gehen. Die EZB kauft aber alles auf, was zu kriegen ist, seit Juni auch bei Unternehmensbonds.- Wie sahen die Solvency-II-Quoten der Debeka aus?Laue: Unsere Werte sind in dem Umfang zurückgegangen, in dem sie auch in der Branche zurückgegangen sind. Wir müssen sie erst nächstes Jahr veröffentlichen.- Haben Sie die Puffer benötigt?Weber: Wir haben das Rückstellungstransitional und das Volatility Adjustment beantragt.- Welche Wünsche haben Sie an die Weiterentwicklung von Solvency II?Laue: Jetzt ist Solvency II gerade mal neun Monate in Kraft, und schon geht die Diskussion los, was man alles ändern muss. Man sollte das jetzt erst mal laufen lassen. Vorgesehen ist, dass im Jahr 2018 das Standardmodell überprüft wird. Ich glaube, dass ganz viele noch daran arbeiten, dass die Daten, die sie liefern, überhaupt richtig sind. Man muss den Unternehmen und auch den Aufsichtsbehörden mal zwei bis drei Jahre Zeit geben.- Dennoch werden Sie nicht mit allen Regeln glücklich sein.Weber: Die Versicherer, insbesondere die Gegenseitigkeitsvereine, haben es unter Solvency II schwerer, an Eigenmittel zu kommen. Ein Beispiel: Wir können extern Solvency-II-fähiges Tier-2-Kapital nur aufnehmen, wenn wir uns verpflichten, in dem Moment keine Zinsen zu zahlen, in dem die Solvenzquote unter 100 % sinkt. Das ist ein Problem, denn Kapital nehme ich nur auf, wenn ich knapp werde mit Eigenmitteln. Das ist meiner Ansicht nach eine unvernünftige Regelung, die es Versicherern erschwert, Kapital unter Solvency II aufzunehmen. Denn die Investoren werden enorm hohe Risikoprämien angesichts dieser Regelung fordern. Das müsste erleichtert werden.- Die Politik allein wird es nicht richten und die Lebensversicherer entlasten. Wo können Sie intern noch etwas herausholen, um die Lebensversicherung zu entlasten?Weber: Wir sind ja schon immer sehr kostengünstig unterwegs gewesen. Wir haben die Produktpalette in der Lebensversicherung halbiert. Das spart schon Kosten. Aber noch immer brauchen wir die Hälfte unserer IT-Leute dafür, die bestehenden Tarife zu pflegen und die andere Hälfte für Neuentwicklungen. Es geht darum, weniger Ressourcen für die Bestandspflege zu brauchen. Wenn ich 100 Leute weniger brauche, dann macht das schon schnell 10 bis 12 Mill. Euro im Jahr aus.- Womit wir bei den Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung wären.Weber: Wir werden die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um zu einer möglichst starken Automatisierung zu kommen. Auch im Kundenkontakt ist vieles drin. Es gibt viele Kunden, die nicht mehr per Brief mit uns kommunizieren möchten, sondern elektronisch. Hier ist das Einsparpotenzial ebenfalls groß. Ich will ein Beispiel nennen: Wir haben zum Ende des Jahres die Anpassung der Pflegepflichtversicherung an das Pflegestärkungsgesetz II. Die damit verbundenen Informationspflichten zum 1. Januar 2017 bedeuten für die Debeka, dass wir 1,5 Millionen Schreiben mit 59 Lkw-Ladungen Papier an unsere Mitglieder verschicken müssen. Die Kosten für diese Aktion belaufen sich auf ca. 2,7 Mill. Euro. Das könnten wir sparen, wenn wir stärker digital mit den Kunden kommunizieren könnten.- Was planen Sie für die Zukunft?Weber: In der Krankenversicherung macht ein Kundenportal Sinn. Das werden wir auch haben. In den anderen Sparten werden Kundenportale nach unserer Beobachtung nur sehr wenig genutzt. Denn wenn Sie nur alle fünf Jahre mit der Hausratversicherung zu tun haben, haben Sie dann, wenn Sie es brauchen, den Account vergessen oder die Zugangsdaten verlegt. Hier wäre der Kontakt über eine gesicherte Mail-Verbindung vielleicht besser. Der Kunde wird auch künftig auf verschiedenen Wegen mit uns kommunizieren. Und er will auf dem gleichen Weg seine Antwort bekommen.- Wann werden diese Dienste der Debeka kommen? Andere sind schon viel weiter.Laue: Wir werden bis zum Ende dieses Jahrzehnts unseren Kunden sukzessive eine Reihe digitaler Mehrwertdienste zur Verfügung stellen einschließlich der Möglichkeit, mit uns digital zu kommunizieren. Mag sein, dass wir in einigen Punkten hintendran sind. Wir waren als Serviceversicherer bisher da nicht so hinterher wie Makler- oder Direktversicherer, das schnell ans Laufen zu bringen. Wenn das persönliche Gespräch mit dem Außendienstmitarbeiter der Top-Service ist, dann kann ich auch an anderer Stelle ein bisschen langsamer sein.- Telematik, Fitness-Apps – dazu hat sich die Debeka bisher sehr zurückhaltend geäußert. Hat sich da auch etwas geändert bei Ihnen?Laue: Wir machen das, was einen echten Mehrwert für die Kunden oder für das Unternehmen bringt – wie zum Beispiel unsere neue Leistungs-App zum Einreichen von Rechnungen, die gerade an den Start gegangen ist. Digitalisierungsentwicklungen, die nur “nice to have” und chic sind, wird es bei der Debeka nicht geben.Weber: Grundsätzlich sind wir nicht die Allerersten, die auf einen fahrenden Zug springen, sobald etwas Neues kommt. Wir gucken uns an und überlegen, was Sinn für uns macht. Es gibt unglaublich viele Apps im Gesundheitswesen, und viele halten nicht, was sie versprechen. Wir wollen Apps zur Unterstützung im Gesundheitsmanagement einsetzen. Wir haben im Gesundheitsmanagement eine Reihe von Programmen, die Telemedizin benutzen. Das geht derzeit im Wesentlichen über Telefon zu einem Service-Center. Das wollen wir ändern und mehr mobile Datenübertragungen einsetzen. Da gibt es eine Menge Anwendungsmöglichkeiten.- Können Sie Beispiele nennen?Weber: Zum Beispiel die Übermittlung von Kontrolldaten bei Herzinsuffizienz. Oder eine App, die wir ab November Debeka-versicherten Diabetikern anbieten. Hierdurch wird ein “mobiles Diabetesmanagement” ermöglicht, das den Versicherten hilft, ihre Erkrankung in den Griff zu bekommen und eine bessere Lebensqualität zu erreichen.Laue: Wir haben aber nicht vor, dass die Kunden Gutscheine oder Geld bekommen, wenn sie eine Fitness-App nutzen. Klar ist, es wird in der Krankenvollversicherung keine Tarife geben, in denen jemand eine Beitragserhöhung erhält, weil er sich nicht gesundheitsbewusst verhält. Das ist in Deutschland nicht zulässig.Weber: Ich kann mir mittel- oder langfristig vorstellen, dass wir die Beitragsrückerstattung mit der Frage verbinden, ob sich jemand gesundheitsbewusst verhält und Kosten spart. Das kann man durchaus mit Hilfe neuer Techniken darstellen.- Das müssen Sie genauer erläutern.Weber: Wir zahlen seit Jahrzehnten eine Beitragsrückerstattung, wenn ein Versicherter in einem Jahr keine Leistungen in Anspruch genommen hat. Das sagt aber noch nichts darüber aus, ob der Kunde sich wirklich gesundheitsbewusst verhalten hat. Wenn man das jetzt über Wearables messen kann und die Daten von einer neutralen Stelle erheben lässt, dann wäre das möglicherweise eine modernere Variante festzustellen, ob jemand Beitragsrückerstattung bekommt. Derzeit ist das aber noch kein Thema für uns, und es sind viele Fragen des Datenschutzes offen. Zu wenige Menschen nutzen derzeit dauerhaft Wearables. Wir machen so ein Angebot nicht für eine kleine Minderheit. Wir wissen noch nicht: Lässt jemand dauerhaft seine Daten messen? Untersuchungen zeigen, dass die Hälfte der Menschen, die sich Wearables angeschafft haben, diese schon nicht mehr nutzen.- Wie sehen Sie die ganz neuen digitalen Krankenversicherer wie Oscar oder Ottonova?Laue: Ich freue mich für jeden, der sagt, private Krankenversicherung hat Zukunft, und wir gehen in diesen Markt. Wenn es ein Wettbewerber mit neuen Angeboten schafft, ist das eine gute Sache. Einfach wird das nicht. Ich frage mich, wie die neuen Wettbewerber an eine so große Zahl von Kunden kommen wollen, dass sich das als Versicherung wirklich trägt.- Im vergangenen Jahr ist die Debeka erstmals seit Jahren geschrumpft. Wie sieht der aktuelle Geschäftsverlauf 2016 aus?Laue: Wir werden in der Gruppe einen leichten Rückgang oder Stabilität bei den Beitragseinnahmen haben. Das liegt noch einmal an der Reduzierung des Einmalbeitragsgeschäfts. Am Ende dieses Jahres sind wir mit dem Thema dann durch. Lebensversicherungen gegen laufenden Beitrag und die Krankenversicherung bleiben unverändert unser Kerngeschäft und wachsen. In der Krankenversicherung haben wir jedoch die Beiträge nicht erhöht. Und in der Sachversicherung werden wir in diesem Jahr wieder ein Beitragsplus von 6 % oder mehr auf die Reihe bekommen und dort in allen Sparten zulegen.- Dann schaltet die Debeka 2017 wieder auf Wachstum um?Laue: Im kommenden Jahr werden wir nach sechs Jahren die Beiträge in den wichtigsten Tarifen der Krankenversicherung erhöhen. In der Lebensversicherung fällt der Effekt aus der Reduzierung des Einmalbeitragsgeschäfts weg. Und in der Sachversicherung soll das Wachstum weitergehen. Insofern wird die Gruppe deutlich zulegen.—-Das Interview führte Antje Kullrich.