Wir müssen Banken und die Börsenkultur unterstützen
Von Dirk ElberskirchVorsitzender des Vorstands der Börse Düsseldorf AGErnst Schneider hatte eine Vision. Der Unternehmer und ehemalige Präsident der IHK zu Düsseldorf und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages wollte über die einzelnen Industrie- und Handelskammern in Deutschland den Bürgern mehr Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge vermitteln. Die in Düsseldorf am heutigen Ernst-Schneider-Platz residierende Börse hat sich dieses Ziel ebenfalls zur Aufgabe gemacht und ein breites Informationsprogramm für Anleger und Interessierte entwickelt.Mehrmals im Jahr wendet sich die Düsseldorfer Börse an Privatanleger oder diejenigen, die es vielleicht werden wollen. Anders als die meisten anderen Börsen bietet der nordrhein-westfälische Handelsplatz regelmäßig kostenlose Präsenzseminare für Einsteiger an. Hinzu kommt der jährlich stattfindende Düsseldorfer Börsentag. Die Börse öffnet als Veranstalter nicht nur ihre Türen und gewährt Anlegern seltene Einblicke in die Handelsräume, sondern bietet ein umfangreiches Informationsprogramm aus Workshops, Vorträgen und Seminaren. Partner wie die Deutsche Bundesbank oder die Stadtsparkasse Düsseldorf beteiligen sich als Aussteller sowie deren Mitarbeiter als Referenten. Hinzu kommen weitere Vortragende aus Banken, Fondsgesellschaften und Verbänden, die über alle Themen rund um die private Geldanlage informieren. Dass die Bürger sich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren und unabhängige Informationen bekommen, ist wichtiger denn je. Nicht nur Industrie- und Handelskammern sind hier Anlaufstellen. Wir müssen die Banken und die Börsenkultur in Deutschland unterstützen, indem auch Börsen einen Teil der Anleger-Aufklärung übernehmen. Die Kreditinstitute haben aufgrund der strengen Regulierungsmaßnahmen kaum noch Spielraum, Privatkunden umfassend über eine Aktienanlage und die damit einhergehenden Chancen und Risiken aufzuklären. Die Bürokratie, die damit verbunden ist, stellt nicht nur für die Banken einen enormen Aufwand dar, sondern schreckt auch Anleger ab, sich mit dem Thema intensiv zu befassen. Wir haben heute vermehrt Do-it-yourself-Anleger. Das heißt, wer Geld anlegen will, spricht nicht nur mit seinem Bankberater, sondern informiert sich im Internet, in Medien, auf Messen und sonstigen Veranstaltungen. Dass diese Informationen nicht immer unabhängig sind, liegt auf der Hand. Und aus der Vielzahl die entscheidenden Informationen zu filtern, ist praktisch eine Sisyphos-Arbeit. Gibt man bei Google beispielsweise “Aktien kaufen” ein, erhält man ungefähr 15,8 Millionen Treffer.Doch auch wer sich ein Basiswissen in der Aktienanlage selbst aneignen kann, ist noch lange nicht am Ziel. Es geht schließlich nicht nur um die Auswahl der Unternehmen oder Fonds, sondern auch um die Ausführung. Allein der Vergleich der Angebote für Wertpapierdepots und Gebühren für den Handel erfordern weitere tiefgehende Kenntnisse oder umfangreiche Recherchen. Die immer richtige Antwort auf die Frage nach dem günstigsten Angebot gibt es nicht. Die Kosten hängen vom individuellen Verhalten des Anlegers ab. Wer viel handelt, ist bei einer Onlinebank vielleicht besser aufgehoben als derjenige, der wenig handelt. Schließlich stehen Do-it-yourself-Anleger auch noch vor der Wahl des geeigneten Börsenplatzes. Auch hier sind die Konditionen sehr unterschiedlich. Schnell können Anleger mit der Wahl eines teuren Kreditinstituts und Handelsplatzes einen Großteil der Rendite wieder verlieren. Für die Börse Düsseldorf ist es daher das Ziel, klare Preise und Konditionen verständlich zu definieren. Diese können Anleger im Regelwerk auf der Website der Börse jederzeit nachlesen. Da mit dem Angebot in Düsseldorf vor allem Privatanleger angesprochen werden, hat die Börse schon 1999 Quality Trading entwickelt. Dabei handelt es sich um ein verbindliches Leistungsversprechen, das laufend weiterentwickelt wird. Anleger können beispielsweise in Düsseldorf die Aktien der 30 Dax-Unternehmen bis zu einem Volumen von 10 000 Euro ohne Courtage erwerben. Die Preisfeststellung von Aktien erfolgt innerhalb der Xetra-Spanne. Das heißt, die Kurse sind mindestens so gut wie beim Frankfurter Profisystem, oftmals ein bisschen besser. Außerdem gibt es bei Dax-30-Werten während der Xetra-Handelszeiten keinen Spread. Kauf- und Verkaufskurse sind also identisch. Kenner sprechen hier von Aussuchen-Preisen.Clevere Anleger haben längst Quotrix für sich entdeckt. Das elektronische Handelssystem der Börse Düsseldorf ist vollüberwacht und bietet den Wertpapierhandel zum Nulltarif an. Es entstehen keine börslichen Kosten wie Courtagen oder Handelsentgelte. Zudem ist der Handel über Quotrix von 8 bis 23 Uhr möglich und damit bietet die Börse Düsseldorf die längsten Handelszeiten aller deutschen Börsen an. Die guten Konditionen von Quotrix bestätigen auch immer wieder Auswertungen der Banken. Schon mehrfach wurde das Börsensystem von verschiedenen Bankengruppen als das günstigste und beste ausgewählt und im Rahmen der Best-Execution-Auswertungen voreingestellt. Ein gutes und transparentes Leistungsprogramm verbunden mit unabhängiger und verständlicher Anleger-Aufklärung ist für uns der Schlüssel zum Erfolg. Der Schweizer Historiker, Werber und Publizist Markus Kutter hat es auf den Punkt gebracht: “Wenn uns die Zielgruppe nicht versteht, dann ist sie nicht unsere Zielgruppe.” Kutter hat übrigens den Ernst-Schneider-Preis erhalten. Der Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft der Ernst-Schneider-Stiftung ist eine hohe Auszeichnung für Autoren und Medien.