Wirecard erwartet ersten Gewinn der Mobilsparte
jh/Reuters München – Der Zahlungsdienstleister Wirecard in Aschheim bei München rechnet in seiner jungen Sparte Mobile Payment (Bezahlen mit dem Mobiltelefon) mit einem ersten operativen Gewinn. 2015 werde ein Beitrag von 4 Mill. Euro zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet, sagte Vorstandschef Markus Braun auf der Bilanzpressekonferenz. 2014 war das Ergebnis dieses Geschäfts ausgeglichen.Hersteller von Smartphones sowie Mobilfunkanbieter haben den Boden dafür bereitet, dass weltweit immer mehr Kunden in Läden über Nahfunk (NFC) mit dem Handy bezahlen. “Das Thema nimmt massiv an Fahrt auf”, sagte Braun. Ein Marktdurchbruch sei aber erst 2016 zu erwarten.Wirecard wickelt diese Zahlungen für große und kleine Anbieter ab. Den Löwenanteil des Geschäfts macht weiterhin die Abrechnung von Bestellungen und Buchungen für Online-Händler aus.Wirecard bestätigte am Mittwoch die vorläufigen Jahreszahlen (vgl. BZ vom 22. Januar). Für dieses Jahr stellt der Vorstand ein Ebitda von 210 Mill. bis 230 Mill. Euro in Aussicht. Finanzvorstand Burkhard Ley begründete die steigende Profitabilität mit der hohen Automatisierung der Abrechnungsdienste. Eine Prognose für andere Kennzahlen gibt es nicht. Der Kurs der im TecDax notierten Wirecard-Aktie gab am Mittwoch in der Spitze um knapp 3 % nach.Der Hauptversammlung am 17. Juni wird eine Dividende von 13 Cent je Aktie vorgeschlagen. Das entspreche 15 % des Gewinns, sagte Braun. Auch künftig sollen rund 85 % des Gewinns für Investitionen verwendet werden: “Solange wir von einem derart starken Wachstum ausgehen, halten wir dieses Verhältnis für ein sehr gutes.”Nach Übernahmen in Asien, Australien und Afrika plant Wirecard den Sprung nach Nord- und Südamerika. “Wir verfügen über eine Kriegskasse von 650 Mill. Euro, womit wir für mögliche Übernahmen bestens gerüstet sind”, sagte Finanzchef Ley. In den USA prüfe Wirecard angesichts hoher Kaufpreise aber auch einen eigenen Markteintritt, fügte Braun hinzu. Wirecard werde sich kein Wettrennen mit Finanzinvestoren liefern.