Oh nein, nicht schon wieder! Etlichen Aktionären von Wirecard dürfte dieser Gedanke am Mittwoch in den Kopf geschossen sein. Wann lernt der Vorstand des Zahlungsdienstleisters endlich eine klare und transparente Kommunikation? Es ist schon erstaunlich, mit welcher Ignoranz das Management den seit Anfang dieses Jahres immer wieder in Medien aufkommenden Betrugsvorwürfen begegnet. Vorstandschef Markus Braun und sein Team reagieren nur, anstatt die Offensive zu suchen. So bleiben sie Getriebene von Enthüllungen und schubsen ihre Aktionäre ständig auf eine Kurs-Achterbahn. Das fehlende Testat für die Jahresbilanz 2017 der Tochterfirma in Singapur mag tatsächlich keine wesentlichen Folgen haben, da der Konzernabschluss uneingeschränkt bestätigt wurde. Und egal, welche Gründe es dafür gab: Warum hat das Unternehmen dies nicht in der Bilanz erwähnt? Dass das Detail irgendwann bekannt wird, hätte dem Vorstand klar sein müssen. Wirecard ist unter besonderer Beobachtung. Zu Recht. Mit der Sonderprüfung von KPMG ist es nicht getan. jh