Wirecard und Waterloo
Es ist ein Zufall, wenn Wirecard die Vorlage ihres Abschlusses 2019 just auf den Jahrestag der Schlacht von Waterloo verschiebt. Oder könnte sich das als böses Omen für den in einer Vertrauenskrise steckenden Zahlungsabwickler erweisen? Es macht keinen guten Eindruck, wenn der Dax-Konzern versucht, das Ergebnis des Testats von Ernst & Young nach dem Desaster mit der Bilanzsonderprüfung vorwegzunehmen. Schlechte Erfahrungen dieser Art machte Wirecard bereits mit KPMG. Sosehr das Geschehen von heute mit dem historischen Ereignis von vor 205 Jahren nichts zu tun hat, gibt es doch Parallelen. Am 18. Juni 1815 war Napoleon Bonaparte überzeugt, die Schlacht zu gewinnen, und untermauerte dies, indem er Generalstabschef Nicolas Soult anherrschte (“Wellington est un mauvais général. Ce sera l`affaire d`un petit déjeuner.”) Heute verdienen Spekulanten mit Wirecard viel Geld. Damals war das ebenso, aber mit Insiderinformationen. So soll der Bankier Nathan Mayer Rothschild mit dem rechtzeitigen Wissen über Napoleons Niederlage mit britischen Staatsanleihen ein Vermögen gemacht haben. sck