Fusionsverhandlungen sind so eine Sache, wenn sie oktroyiert sind. Nachdem Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die Eigentümer von Provinzial Nordwest und Rheinland Ende 2012 an den Verhandlungstisch beordert hatte, liegt seit Ende März das von den Vorständen erarbeitete Konzept vor – seither wird verhandelt. Von Überschwang konnte keine Rede sein, doch den Spielverderber wollte auch keiner geben. Vor gut einer Woche fasste sich Wolfgang Kirsch, Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), ein Herz und erklärte die Fusion für gescheitert – die Rechtsformfrage als Fusionskiller. Wie sich zeigt, hat es der Verbandsdirektor jedoch versäumt, die Reihen hinter sich zu schließen. Denn den Schwarzen Peter wollten sich die Abgeordneten im LWL nicht so einfach unterjubeln lassen. Stattdessen soll es weitere Prüfungen geben. Offensichtlich geht es nur ums Zeitschinden. Vielleicht findet sich ja noch ein Abnehmer für die vermaledeite Karte. Wenn nicht, wird auf den nächsten LWL-Direktor gewartet, verabschiedet sich Kirsch 2014 doch in den Ruhestand.ab