ski – Er gilt als einer der Väter des Investmentsparens in Deutschland: Wolfgang Reuter. Kurz nachdem Union Investment 1956 von 16 Privat- und Genossenschaftsbanken gegründet worden war, trat er als 29-Jähriger in die Geschäftsführung ein. Doch legte er nicht nur den Grundstein für den atemraubenden Aufstieg des heute längst rein genossenschaftlichen Assetmanagers, sondern schrieb auch an vielen Kapiteln der Erfolgsgeschichte der Fondsbranche insgesamt maßgeblich mit.Mit größtem persönlichem Engagement, ansteckender Dynamik und dezidiertem Führungsanspruch, ausgestattet mit dem Vertrauen des Privatbankiers Friedrich Hengst, legte Reuter im aufblühenden deutschen Fondsgeschäft los und wurde bald zu einer Leitfigur der Branche. Zugute kam ihm die zumindest in den Aufbaujahren hilfreiche, sehr spezielle Unternehmensstruktur mit Zentralinstituten der Volks- und Raiffeisenbanken sowie in- und ausländischen Privatbanken als Eigentümern. Reuter war auch Mitinitiator des Fondsverbandes BVI. Für eine dreijährige Amtsperiode, von 1979 bis 1982, war er als dessen Vorstandssprecher der höchste Repräsentant der Branche, vertrat diese erfolgreich gegenüber Politik und Behörden sowie in der Öffentlichkeit und agierte als glaubwürdiger und wirkungsvoller Förderer der Investmentidee.An der Spitze von Union Investment stand Reuter als Sprecher der Geschäftsführung für die in unserer schnelllebigen Zeit kaum noch vorstellbare Amtsdauer von 28 Jahren. Im Ruhestand war er dann noch lange beratend für Banken und sehr vermögende Privatanleger unterwegs. Die DZ Bank-Tochter bescheinigt der “herausragenden Persönlichkeit”, Union Investment mit strategischer Weitsicht und Beständigkeit zu Wachstum und Ansehen geführt zu haben. Vor einer Woche ist Wolfgang Reuter 88-jährig verstorben.