Woodford stimmt auf Rückzug von Woodford ein
jsc – Die Tage des Fondsmanagers Neil Woodford als führender Investmentkopf der nach ihm benannten britischen Fondsgesellschaft Woodford Patient Capital Trust sind womöglich bald gezählt: Am Montag erklärte die Gesellschaft, der Board plane den Dialog mit einer “breiteren Auswahl an Drittpartei-Managern”, was womöglich (“may or may not”) zu einem Wechsel des Managementarrangements führen werde.Die Gesellschaft bezieht sich dabei auf den Vorzeigefonds “Equity Income”, für den der Manager Woodford bislang verantwortlich ist. Das Produkt wurde Anfang Juni vom Handel ausgesetzt, weil sich nicht genug Fondsmittel mobilisieren ließen, um alle Rückgabewünsche zu bedienen. Seither steht die Gesellschaft unter Druck: So hat etwa der Chef der Bank of England, Mark Carney, allgemein von einer “Lüge” gesprochen, wenn Vehikel nach dem europäischen Ucits-Format, also eigentlich liquide Fonds, kaum handelbare Anlagen anhäuften.Woodford, der auch Head of Investment der Firma ist, steht für die Strategie, Anlagemittel in “früher Phase” zu erwerben und zu entwickeln. Dabei hatte der Fonds nicht börsennotierte Beteiligungen zum Teil auf Guernsey notieren lassen. Das Produkt kam in Schwierigkeiten, nachdem der Pensionsfonds Kent rund 263 Mill. Pfund abziehen wollte, wie die “Financial Times” festhält. Am Montag erklärte die verantwortliche Firma Link Asset Services, dass der Fonds voraussichtlich bis Anfang Dezember vom Handel ausgesetzt bleibe. Ende Juni war das Vehikel knapp 3,5 Mrd. Pfund schwer. Noch nicht vor der TürDie Gesellschaft bemüht sich, ihre Stellungnahme nicht wie einen Rauswurf von Woodford aussehen zu lassen. Der Manager bleibe dem Unternehmen verpflichtet. Woodford hält demnach sein gesamtes Finanzvermögen in Fonds der Firma. Einige Aktien an der Fondsgesellschaft aber hat er den Angaben nach verkauft, um persönliche finanzielle Verpflichtungen einschließlich einer Steuerschuld zu erfüllen.