Worldcoin erhöht den Token-Free-Float
Das an der Schnittstelle von Digitalen Identitäten und Kryptowährungen tätige Start-up Worldcoin hat über die weiteren Pläne für das Token-Management informiert. Wie am Sonntag bekannt gegeben wurde, haben bislang mehr als 800.000 über die Orbs identifizierten Nutzer 34 Millionen Worldcoin (WLD) erhalten, also die hauseigene Kryptowährung. Damit befänden sich nun 134 Millionen WLD im handelbaren Free Float, heißt es.
Davon sind 100 Millionen WLD als Kredite an Marketmaker gegangen, die für einen liquiden Handel sorgen sollen. Dafür ist die von OpenAI-Gründer Sam Altman angeführte Worldcoin Vereinbarungen mit fünf Marketmakern eingegangen, die sich alle außerhalb der USA befinden. Altman will Konflikte mit der SEC vermeiden.
Diese Marketmaker-Vereinbarungen waren zunächst bis zum 24. Oktober befristet und wurden nun bis zum 15. Dezember verlängert. Allerdings werde der Liquiditätsrahmen auf 75 Millionen WLD reduziert, heißt es. Die Marketmaker könnten aber bis zu 25 Millionen WLD für einen Mindestpreis von 2 Dollar je Token hinzukaufen. Das ist zumindest kurzfristig unattraktiv, notiert WLD doch derzeit nur bei 1,64 Dollar.
Die Betreiber der Orb-Zentren, wo der Irisscan vorgenommen wird, wurden bislang im Stablecoin USDC entlohnt. Diese würden nun mit Ablauf der Übergangsphase stattdessen WLD erhalten, kündigt Altman an. Dafür sei ab dem 10. Oktober ein Pilotprogramm angelaufen. Im November werde die Übergangsphase beendet, womit sich dann der Free Float in WLD immer weiter erhöhe, heißt es. Die Zahl der World-App-Wallets ist stetig auf nun 1,29 Millionen angewachsen, die Hälfte davon auf der Optimism-Blockchain.
Worldcoin wurde zum Start kritisch beäugt von Daten- und Anlegerschützer, hat aber soweit ersichtlich die wesentlichen Anforderungen zum Datenschutz erfüllt. Mit schneller globaler Verbreitung wäre Worldcoin ein privater Konkurrent von staatlichen E-Identity-Projekten. In Europa soll schon Ende 2023 die sogenannte EIDAS-Verordnung in Kraft treten, die elektronische Transaktionen im gesamten Binnenmarkt regelt.
Privatpersonen und Unternehmen sollen dann ihre eigenen nationalen elektronischen Identifizierungssysteme (eIDs) nutzen können, um auf öffentliche Dienste zuzugreifen.