Worldline-Aktie bricht nach Gewinnwarnung ein
Die Worldline-Aktie ist am Mittwoch nach Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal um 57% abgestürzt. Dabei wurde insbesondere der Ausblick erschrocken aufgenommen, nachdem CEO Gilles Grapinet erklärt hatte, dass man zunehmend unter der wirtschaftlichen Schwäche in Europa leide. Das sei insbesondere in Deutschland der Fall.
Cyberbetrug belastet Händlergeschäft
Um dem zu begegnen, kündigte der CEO ein Sparprogramm an, bei dem bis 2025 rund 200 Mill. Euro Kosten wegfallen sollen. Allerdings will Grapinet auch einige Kunden aus dem ansonsten stabilen Händlergeschäft aussortieren. Denn dort sei es zu erhöhten Cyberbetrugsraten gekommen. Die Beendigung dieser Kundenbeziehungen bedeutet für Worldline, dass man auf jährliche Umsätze von etwa 130 Mill. Euro verzichten werde – das verdeutlicht, welche Ausmaße Betrug im digitalen Payment inzwischen angenommen hat.
Solide Quartalszahlen
Ansonsten war das Zahlenwerk für den dritten Abschnitt gar nicht so übel. Im Händlergeschäft legten die Erlöse um 7,6% zu, während die Geschäfte mit der Finanzindustrie um 2,9% rückläufig waren. Das ergab eine organische Wachstumsrate von 4,8% im dritten Quartal mit 1,182 Mrd. Euro Umsatz. Mit der makroökonomischen Abschwächung werde das Umsatzwachstum im Gesamtjahr aber nur noch 6% bis 7% betragen statt der bislang erwarteten 8 bis 10%. Auch der Free Cashflow werde deutlich geringer ausfallen, ist der Investorenpräsentation zu entnehmen.
Mit Worldline hat nach Adyen ein zweiter internationaler Payment-Konzern einen heftigen Kursabsturz erlebt, nachdem Zahlen und Ausblick enttäuschten. Worldline zog am Mittwoch auch den ganzen Sektor runter, die zuletzt stabilisierte Adyen-Aktie verlor 7,6%.