10. INTERNATIONALER RETAIL-BANKENTAG DER BÖRSEN-ZEITUNG

Wunsch-Weber: Basel III macht Kredite nicht teurer

Frankfurter Volksbank erfüllt bereits die Vorgaben

Wunsch-Weber: Basel III macht Kredite nicht teurer

sto Frankfurt – Die Frankfurter Volksbank gibt Entwarnung für ihre Kunden: “Mittelstandskredite der Frankfurter Volksbank werden durch Basel III weder teurer noch knapp”, sagte Vorstandsvorsitzende Eva Wunsch-Weber beim 10. Internationalen Retail-Bankentag von Börsen-Zeitung und Wincor Nixdorf. Eine Kreditklemme werde es wegen der sich verschärfenden Kapital- und Liquiditätsanforderungen nicht geben.Basel III verlangt nicht nur mehr Eigenkapital und eine bessere Liquiditätsausstattung von den Banken, sondern verschiebt auch die Anforderungen, wie viel Eigenkapital für die einzelnen Geschäfte der Banken hinterlegt werden muss. Mittelstandskredite werden demnach künftig für die Finanzinstitute kapitalbindender. Daher warnt Brüssel insbesondere Deutschland – und allen voran die Genossenschaftsbanken und Sparkassen – vor Problemen bei der Versorgung des Mittelstands mit Krediten. Allerdings ist die konkrete Höhe der Kapitalhinterlegung für die Darlehen an die Mittelständler noch Verhandlungsgegenstand bei der EU-Umsetzung.Die Frankfurter Volksbank, berichtete Wunsch-Weber, erfüllt schon heutzutage die künftigen Baseler Vorschriften. Die Kernkapitalquote liegt bei 17,7 %, während nur 7 % vom Jahr 2019 an laut Basel III vorgeschrieben sind. “Eine vernünftige Regulierung ist grundsätzlich gut und erforderlich”, betonte Wunsch-Weber. Es dürfe nicht vergessen werden, “dass es eine Krise gab, die uns alle in den Abgrund hat blicken lassen”. Allerdings müssten auf europäischer Ebene “die Besonderheiten und die spezifischen Belange des deutschen Mittelstandes – und dazu zählen auch die mittelständischen Banken – ausreichend beachtet und berücksichtigt werden”. Vorteile durch NäheIm harten Kampf der Geldhäuser in Deutschland um Mittelstandskunden sind nach Ansicht von Wunsch-Weber “regionale Nähe, hohe Expertise der regionalen Märkte, profunde Kenntnis der Strukturen und der Bedürfnisse des Mittelstandes” ausschlaggebend. Erfolgreich im Mittelstandsgeschäft könnten nur diejenigen Banken sein, die dauerhaft das Vertrauen der Kunden “durch gute Beratungsqualität zu angemessenen Preisen” gewinnen und “nachhaltig auskömmliche Margen” generieren.Im Mittelstandsgeschäft ist nach Ansicht der Volksbank-Chefin ein “langer Atem” notwendig. Die Unternehmen bräuchten Planungssicherheit und wollten einen festen Bankpartner auf Jahrzehnte, zeigte sie sich überzeugt. Die hierfür nötige enge Bindung und Nähe sei nur über die Filialen möglich. “Unsere Geschäftsstellen sind unsere Anker in der Region.”