Dem Fintech Younited ist kurz vor Jahresschluss noch das Closing einer Finanzierungsrunde gelungen. Einer Mitteilung vom Montag zufolge wurden 60 Mill. Euro aufgenommen zu einer Bewertung von 1,1 Mrd. Euro. Damit erreichen die Franzosen mit deutschem Hauptquartier in München Einhorn-Status. Zu den Hauptinvestoren gehören Eurazeo, Crédit Mutuel Arkéa, BPI-France und Goldman Sachs. Die letzte Finanzierungsrunde war im Mai 2021 erfolgt.

Die Kapitalbeschaffung werde es ermöglichen, Partnerschaften weiterzuentwickeln sowie Sofortkredite in allen fünf Regionen, in denen Younited tätig ist, anzubieten, heißt es in der Mitteilung. Das Wachstum des Fintechs werde sowohl von einem Direct-to-Consumer-Kanal (+50% Bruttoverkaufsvolumen 2022) als auch von seinem Partnerships-Kanal (+185% des Bruttoverkaufsvolumens 2022) angetrieben. Younited wurde Ende 2018 zuerst in Frankreich eingeführt und bietet Händlern die Möglichkeit, ihre Kreditlösung auf deren Plattformen einzusetzen. Auch Finanzinstitute könnten innerhalb weniger Tage ein maßgeschneidertes Privatkreditprodukt auf ihren Plattformen anbieten, heißt es. Dieser zweite Kanal wurde für deutsche Partner in diesem Jahr eröffnet.

Für das laufende Geschäftsjahr meldet Younited ein Wachstum von 70% des Bruttoverkaufvolumens (GMV), was die Einnahmen des Fintechs um 54% auf 190 Mill. Euro klettern ließ. Das Direkt-Kreditgeschäft dürfte in diesem Jahr auf Gruppenebene die Profitabilität erreicht haben, nachdem dies in Frankreich schon 2019 der Fall war und dann 2021 in Italien.

Finanzierungen zu einer Milliardenbewertung sind im Fintech-Sektor zuletzt rar geworden. Insofern beweist Younited relative Stärke, kann das Start-up sich doch auf die Rückendeckung seiner vor allem französischen Investoren verlassen.