Ob die Blockchain für den Einsatz als Kapitalmarkt-Infrastruktur geeignet ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. EZB-Direktor Yves Mersch hat die Gelegenheit seiner Rede auf der Branchenmesse Sibos genutzt, um für den Euroraum mal so einiges klarzustellen. Eine zu schnelle Adaption des Distributed Ledger könne schädlich sein für die Integration des Finanzmarktes, wie man sie mit T2S auf den Weg bringe. Die EZB werde vielmehr die Möglichkeiten für das mit Instant Payment verbundene sofortige Settlement (RTGS) erweitern sowie ein System für europaweites Aufrechnen von Collateral-Positionen schaffen. Die Blockchain sei noch nicht reif genug, als dass sie Teil sensibler Marktinfrastruktur sein könne, so die klare Botschaft. Nichtsdestotrotz fahren die Banken fort, den Nutzen der Blockchain im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zu erforschen, locken doch vereinfachte Prozesse und damit Einsparungen. Und in dem Maße, wie das Korrespondenzbankensystem bröckelt, muss sich Sibos-Gastgeber Swift strecken, um seine Mitglieder bei der Stange zu halten.bg