Zahlungsabwickler von Intesa geht an Advent und Bain
wb Frankfurt – Die italienische Intesa Sanpaolo verkauft ihren Zahlungsabwickler Setefi und ihre Kartenzahlungssparte an Finanzinvestoren. Setefi und Intesa Sanpaolo Card seien einer Mitteilung zufolge für 1,04 Mrd. Euro von Advent International, Bain Capital und Clessidra erworben wurden, teilt die Großbank aus Turin mit. Die Transaktion soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Intesa, die von UBS beraten wird, erwartet einen Buchgewinn von netto 895 Mill. Euro. Käufer ist das Vehikel Mercury in London, hinter dem die drei Fonds stehen. Im vorigen Jahr hatten Bain, Advent und Clessidra über Mercury den Bankdienstleister Istituto Centrale delle Banche Popolari von italienischen Genossenschaftsbanken übernommen. Advent und Bain, die beide ihren Ursprung in Boston hatten, haben Erfahrung mit Finanzdienstleistern und Zahlungsabwicklern.Das Interesse ausländischer Investoren an Finanzassets in Italien ist zuletzt gestiegen, weil Banken und andere Akteure ihre Aktivitäten auf das Kerngeschäft ausrichten oder sich von Vermögenswerten trennen müssen, um ihre Kapitalposition zu stärken. Intesa hat in den vergangenen Jahren ihren Geschäftsfokus stärker auf die Kreditvergabe, Vermögensverwaltung und das Investment Banking gelegt. Setefi verwaltet elektronische Zahlungen für rund 15 Millionen hauptsächlich von Intesa ausgegebene Kreditkarten. Die abgegebenden Einheiten brachten es laut Intesa auf ein operatives Ergebnis von 170 Mill. Euro und verdienten netto 60 Mill. Euro. Nets und WorldpayAdvent und Bain hatten vor zwei Jahren gemeinsam mit dem dänischen Pensionsfonds ATP das skandinavische Kartenzahlungsunternehmen Nets Holding übernommen. Die Bewertung: knapp 2,2 Mrd. Euro. Verkäufer war eine Gruppe dänischer Banken, zu denen Danske Bank, Nordea, DNB und die Zentralbank in Kopenhagen gehörten. Advent und Bain hatten 2010 der Royal Bank of Scotland gemeinsam den Zahlungsabwickler Worldpay für gut 2 Mrd. Pfund abgekauft. Worldpay wurde im Oktober 2015 in einem der größten Börsengänge des Jahres mit einer anfänglichen Marktkapitalisierung von 4,5 Mrd. Pfund platziert. Vom Emissionsvolumen von 2,5 Mrd. Pfund strichen die beiden Finanzinvestoren 1,2 Mrd. Pfund ein. Im April reduzierte das Duo seinen Anteil für 740 Mill. Pfund von 42 auf 28,2 %.